Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag beschreibe ich, wie ich ein Aquarium für meine Garnelen einrichte, die sich stark vermehrt haben und deshalb ein neues Zuhause brauchen.
Werbung: Das Aquarium ist ein einfaches 60x30x30 cm Becken mit 54 Litern, das ich mir im Internet bestellt habe. Den Beitrag in dem ich es vorstelle verlinke ich jetzt hier → Das Aquarium steht auf einem selbstgebauten Regal, in das darunter noch ein 25 Liter Becken passt. Der Beitrag über den Bau ist hier verlinkt →
Gefiltert wird das Aquarium mit einem HMF-Lufthebefilter, der mit einem Kompressor angetrieben wird. Der Beitrag in dem ich das System vorstelle ist hier verlinkt → Die Einrichtung des Beckens soll ganz schlicht bleiben und dient nur dazu die kleinen Garnelen so lange darin aufzuziehen, bis ich sie abgeben kann. Es kommt mir darauf an, dass sich die Garnelen darin wohl fühlen und alles finden was sie brauchen, sie sollen aber auch leicht wieder heraus zu fangen sein.
Als Bodengrund nehme ich ganz feinen Sand, mit dem ich den Boden nur ganz dünn beschichte. Futterreste und alte Blätter sollen sich nicht darin vergraben können, so dass keine Faulgase entstehen. Nach meiner Erfahrung lieben die Garnelen es jedes Korn einzeln umzudrehen und den Biofilm abzufressen, und je feiner die Körner sind, desto besser, denn dann können sie auch von ganz kleinen Garnelen durchsucht werden. Beim Verteilen des Sandes braucht man sich gar nicht große Mühe geben, denn die Garnelen werden bald eine glatte Fläche geschaffen haben. Ich achte nur darauf, dass vorne an der Frontscheibe kein Sand hoch steht, damit sich dahinter keine Algen bilden können.
Auf den Sand stelle ich noch zwei Futterschalen, damit sich das Futter nicht so sehr im Aquarium verteilt. Das ist aber meist ein frommer Wunsch, denn die Garnelen lieben es, die Körner wegzutragen und in Ruhe zu fressen. Später habe ich den Sand um die Schalen weg gemacht, um leichter sauber machen zu können.
So sieht das Aquarium von oben aus. Eine Sandfläche mit Futterschalen, und mehr braucht es auch erst einmal nicht. Bevor ich Wasser einfülle, lege ich eine Luftpolsterfolie ins Becken, mit den Noppen nach unten, sonst spritzt es beim eingießen. Die Folie schwimmt dann später mit steigendem Wasserstand auf und es wird kein Sand oder Staub aufgewirbelt.
Am Anfang fülle ich das Wasser noch vorsichtig ein, damit der Sand an den Rändern nicht weggespült wird, aber sobald ein gewisser Wasserstand erreicht ist, kann man ganz normal einfüllen. Die Folie biegt sich dort wo der Wasserstrahl auf sie trifft nach unten, fängt dabei den Druck ab und so entsteht keine Strömung.
So bleibt das Wasser glasklar, obwohl ich den Sand vorher nicht ausgewaschen habe. Ich mache das Aquarium nicht ganz voll, damit die Luftblasen vom Lufthebefilter nicht zu sehr herausspritzen. Die Beleuchtung habe ich mir übrigens von meinem Naturaquarium geliehen, das etwas höher links neben diesem Aquarium steht. Der Beitrag in dem ich die LED-Leiste ist hier verlinkt → Für das Garnelenbecken habe ich mir dann später eine andere Lösung einfallen lassen. Darüber kommt dann irgendwann auch noch ein Beitrag →
Jetzt kann der Filter eingeschaltet werden und so kommt etwas Bewegung ins Becken. Was jetzt noch fehlt sind ein paar Steine, auf die ich Moos binden werde. Die Einrichtung muss aber leicht wieder heraus zu holen sein, damit ich die Garnelen leicht fangen kann. Deshalb werden keine Pflanzen eingesetzt und somit brauche ich auch keinen hohen Bodengrund.
Wie gesagt, um die Unebenheiten und Löcher im Sand braucht man sich keine Sorgen machen. Die Garnelen werden ihn später schön verteilen und alles glatt streichen. Jetzt hole ich einen Filterschwamm aus einem anderen Aquarium und drücke ihn im Wasser des neuen Beckens aus. Ich hoffe, dass sich so die nützlichen Filterbakterien gut im Sand verteilen und auch in den Schwamm des Lufthebefilters gezogen werden und sich dort schnell ansiedeln. Man nennt das auch animpfen.
Der Mulm aus dem alten Filterschwamm verteilt sich gut im Becken und es wird erst einmal recht trübe. So bleibt das Aquarium jetzt mindestens 2 Wochen stehen, um den Mikroorganismen Zeit zu geben sich zu vermehren.
Ein paar Tage später ist das Wasser wieder glasklar. Inzwischen habe ich ein paar Buchen- und Eichenblätter hineingelegt, die auch schon abgesunken sind. Dazu noch Erlenzapfen und ein paar Steine. Auf diese habe ich etwas Moos gebunden, das von den Garnelen gerne abgeweidet wird, und so kann man es immer wieder leicht herausnehmen und zurück legen.
Nachdem die ersten Algen aufgetreten waren und die Schnecken den Sand mit kleinen braunen Würsten übersät hatten, hatte ich das Gefühl, dass das neue Aquarium eingefahren ist und habe begonnen die Garnelen aus meinen 12 Liter Becken heraus zu fangen, um sie umzusetzen. Die kleinen Aquarien sind dichter bepflanzt, und so konnten sich die meisten Garnelen vor meinem Netz verstecken. Aber ein paar habe ich doch erwischt.
Erst wollten sie nicht aus dem Behälter heraus schwimmen, aber als es dann keine andere Möglichkeit mehr gab haben sie sich schnell im neuen Becken verteilt. Jetzt war aber die Frage, wie ich die restlichen Garnelen aus meinen kleinen Becken heraus bekommen sollte, denn wie gesagt, mit dem Netz war da nicht viel zu machen.
Tja, mit Speck fängt man Mäuse und mit Brennnesseln fängt man Garnelen. Ich habe einfach ein Blatt davon in ein Glas gelegt und es hat nicht lange gedauert, bis ein ganzer Schwarm Garnelen darauf gesessen hat. Ich wusste ja, dass ich viele Garnelen in den Nano-Aquarium hatte, aber mit so vielen hatte ich nicht gerechnet.
Beim herausholen des Glases sind mir dann zwar wieder welche entwischt, aber ich habe den Vorgang ein paar mal wiederholt und irgendwann sind sie alle in die Falle gegangen. Und auch meine Blue Dream Garnelen konnten den Brennnesseln nicht widerstehen. Zum Glück, denn deren Becken war das am dichtesten bepflanzte mit vielen Steinen und hier hätte ich mit dem Netz überhaupt keine Chance gehabt. Da hätte ich alles auseinander nehmen müssen um sie fangen zu können.
Und so sind auch sie ins neue Becken umgezogen und manche haben dabei nicht mal das Blatt auf dem sie saßen losgelassen. Bald hatten sie sich auf dem Boden nieder gelassen und fingen an den Sand umzudrehen. Die Red Fire Garnelen waren zum großen Teil schon wieder verschwunden. Keine Ahnung wohin, wahrscheinlich hinter den Filter.
Die Garnelen haben sich alle sehr wohl gefühlt und sind dann auch recht schnell gewachsen. Das Becken war nicht für Zuchtzwecke gedacht, deshalb habe ich alle Farbvarianten zusammen getan. Sie haben in diesem Aquarium nur darauf gewartet, dass ich jemanden finde, der sie mir abnimmt. Inzwischen haben sie alle ein schönes neues Zuhause gefunden.