Red Fire Sakura Garnele

Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag möchte ich Euch meine Red Fire Sakura Garnelen vorstellen, die ich für mein Iwagumi gekauft habe.

Werbung: Ich habe mir die Garnelen über ein Kleinanzeigenportal von einem privaten Aquarianer gekauft. Ich besitze keine Osmoseanlage und deshalb wollte ich gerne Tiere haben, die schon an Leitungswasser gewöhnt sind, das hier wo ich wohne ziemlich hart ist. Man bekommt dann nicht unbedingt die schönsten Garnelen, weil der Verkäufer wahrscheinlich die besten für sich behält und die Zuchtform Sakura ist auch dafür bekannt, dass sie über die Generationen hinweg verblasst. So habe ich auch hier einige Tiere dabei, die fast farblos sind, aber das war auf den Fotos im Internet schon zu sehen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob dies nur wirklich Sakura oder ganz normale Red Fire Garnelen sind, aber ich habe das jetzt bewußt für meine ersten Garnelen in Kauf genommen und bei 3 Euro für 11 Tiere kann man sich auch nicht beschweren.

Transportglas mit Tüte als Schutz gegen das Metall im Deckel

Der Deal läuft dann so ab, dass man zu dem Verkäufer hinfährt und die Garnelen an der Haustür überreicht bekommt. Ich hatte mein eigenes Transportglas mitgebracht, bei dem ich noch eine Plastiktüte über die Öffnung gezogen habe, damit das Wasser im Glas nicht mit dem Metall des Deckels in Berührung kommen kann. Man weiß ja nie, ob die Garnelen das vertragen.

Langsames Eingewöhnen ans Aqauriumwasser

Den Transport haben alle Tiere überlebt und zuhause habe ich das Glas erst einmal eine Stunde stehen lassen. Zum einen, damit sich die Garnelen beruhigen, zum anderen um sie an die Zimmertemperatur zu gewöhnen, denn meine Aquarien sind nicht geheizt. Einen Tag vor dem Kauf hatte ich einen großen Wasserwechsel vorgenommen. Nachdem sich die Temperatur angeglichen hatte, habe ich angefangen alle 5 Minuten 10 Milliliter Aquariumwasser ins Glas zu tröpfeln.

Garnelen lieben Laub

Garnelen lieben Blätter, aber diese würden bei mir die Bodendecker abschatten, wenn ich sie ins Aquarium legen würde. Deshalb habe ich Eichen- und Buchenlaub und einen Erlenzapfen mit einer Wäscheklammer an den oberen Rand des Beckens geklemmt. So gelangen schon mal einige Tannine und Huminstoffe ins Wasser und es kann sich ein Biofilm bilden. Man muss allerdings aufpassen, dass das Metall an der Klammer nicht mit dem Aquariumwasser in Berührung kommt.

Nach eineinhalb Stunden, in denen ich ungefähr alle 5 Minuten 10 Milliliter Wasser ins Glas getröpfelt habe, scheint es den Garnelen noch recht gut zu gehen. Sie sind zwar etwas ruhiger geworden als am Anfang, aber sie sind immer noch aktiv. Freundlicher Weise hatte mir der Verkäufer etwas Moos mitgegeben, unter dem sich Tierchen gerne verstecken und so kann ich mit der Anpassung weiter machen.

Nicht alle Garnelen sind rot durchgefärbt

Von oben sieht man, dass die Garnelen recht unterschiedlich groß und auch nicht alle durchgefärbt sind. Als Versuch habe ich einmal ein kleines Stück überbrühten Spinat ins Wasser zu geben, und tatsächlich fängt auch eine Garnele an dran zu knabbern. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden ist das Glas fast voll und den Garnelen geht es immer noch gut. Also entscheide ich mir jetzt dafür, sie ins Aquarium zu überführen.

Die Garnelen beziehen das Aquarium

Dafür schütte ich alles Wasser aus dem Glas ab, was ein bisschen schonender ist, als die Tiere heraus zu fangen, und lasse dann von der Wasseroberfläche wieder vorsichtig Aquariumwasser ins Glas laufen. Die ersten Garnelen zischen dabei schon ins Becken, bei anderen muss man ein bisschen nachhelfen.

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Ich hätte jetzt gedacht, sie verstecken sich alle sofort, und einige machen das auch. Andere sind aber anscheinend hungrig und fangen an Bewuchs von den Pflanzen zu fressen. Was es ist kann man nicht erkennen, aber die Beinchen und Scheren bewegen sich eifrig. Einige klettern im Eleocharis mini herum, andere spazieren über das Monte Carlo und auch schon der Schwamm des Filters wird inspiziert.

Ich habe dann erst einmal für ein paar Stunden das Licht ausgemacht, damit sich die Garnelen ungestört eingewöhnen können. Und das haben sie dann schneller als erwartet getan. Anscheinend hat ihnen die Einrichtung des Aquariums gefallen und sie waren eifrig dabei Steine und Pflanzen abzuweiden, als ich das Licht wieder angeschaltet habe.

Wie gesagt waren die Urväter dieser Neocaradina davidi Garnelen wohl einmal Red Fire Sakura Garnelen und man geht davon aus, dass sie eine besondere Zuchtform der Red Fire Garnelen sind. Sie sind in der Regel deckender und intensiver gefärbt. Sakura ist wohl eigentlich das japanische Wort für Kirschblüte, die in dort als Beginn des Frühlings gefeiert wird. Man kann das Wort aber nicht 1:1 ins Deutsche übersetzen, weil es wahrscheinlich mehrere Bedeutungen hat. Die Kirschblüte ist wohl in Japan auch ein Synonym für Aufbruch und Vergänglichkeit, aber eben auch für Schönheit. Und so bezieht sich Sakura vermutlich auf den komplett deckend rot gefärbten Körper der Garnelen und da auch die Beine rot sind, bilden die Tiere zum Grün der Pflanzen einen komplementär Kontrast, der sehr angenehm fürs Auge ist.

Die Weibchen werden mit bis zu 3 cm etwas größer als die Männchen und sind meist auch etwas stärker und flächiger gefärbt. Schon die Jungtiere zeigen oft das flächige Rot. Die intensive Farbausprägung ist aber nicht garantiert und so kann eine Selektion der Nachkommen notwendig sein, um diese zu erhalten. Ansonsten lassen sie sich aber relativ unkompliziert züchten. Die Weibchen bilden die gelben Eier unter dem Rückenpanzer aus. Sind diese reif, senden sie Lockstoffe ins Wasser ab und sobald die Männchen die Witterung davon aufnehmen sausen sie wie verrückt durchs Aquarium, um das paarungswillige Weibchen zu finden.

„Trächtiges“ Weibchen mit Eiern unter dem Bauch

Nach der Paarung verlegt das Weibchen die Eier unter den Bauch und daraus schlüpfen dann nach ca. 4 bis 6 Wochen voll entwickelte, aber sehr kleine Junggarnelen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Filter mit einem engmaschigen Netz oder feinporigen Schwamm geschützt ist, damit die Jungtiere dort nicht hinein geraten. Die kleinen Garnelen häuten sich anfangs sehr oft, weswegen es wichtig ist, möglichst viele Verstecke für sie im Aquarium zu bieten. Nach ca. 3 Monaten sind sie geschlechtsreif. Man kann damit rechnen, dass ca. ein drittel des Nachwuchses dann hochwertige Sakura Garnelen sind und zwei drittel normale Red Fire. Man muss also konsequent selektieren und die Sakuras in einem Artbecken halten, wenn man den Zuchtstamm erhalten will. Ansonsten ist aber eine Haltung zusammen mit Fischen, die den Tieren nicht nachstellen, problemlos möglich. Aber auch hier sollte auf genügend Versteckmöglichkeiten geachtet werden.

Darüber hinaus stellen die Red Sakuras aber keine besonderen Ansprüche an die Einrichtung im Aquarium. Man kann es ganz nach eigenem Belieben gestalten. Ein bisschen Moss und Wurzelholz reicht ihnen meistens schon. Wenn man dann noch Laub von Buche oder Eiche dazu legt, sind die Sakuras oft schon glücklich. Sobald sich auf den Blättern ein Biofilm gebildet hat, wird dieser von den Garnelen gerne abgeweidet, und wenn sich das Laub zersetzt, wird es auch bis auf das Gerippe abgefressen. Hat man nicht zu viele Tiere im Becken und möchte man nicht züchten, muss man eigentlich auch nicht zufüttern, denn die Garnelen sind Aufwuchsfresser und versorgen sich in der Regel selber. Sind die Tiere allerdings oft sehr unruhig und sitzen nicht lange auf einem Fleck, dann kann es sein, dass sie im Aquarium nicht genug zu essen finden und Hunger haben.

Punktgenaues Absetzen des Futters mit Futterohr in die Futterschale

Dann kann ab und zu spezielles Futter für Garnelen zugefüttert werden. Aber nicht zu viel, denn Garnelen essen nicht so schnell und herumliegendes Futter kann die Wasserqualität beeinträchtigen. Die Garnelen zerteilen das Futter auch oft in sehr kleine Stücke, die dann ungenutzt im Soil versinken können und dort anfangen zu faulen. Ich nutze deshalb eine Futterschale, in das ich das Futter absinken lasse. Es gibt für diesen Zweck spezielle Futterrohre zu kaufen, aber ich nehme dafür das Ansaugrohr von meinem Dennerle® Nano Mulmsauger, über den ich auch schon mal einen Beitrag → geschrieben habe. So kann ich das Futter punktgenau dort ablegen, wo ich es haben will.

Schrimps Natural Garnelenfutter von Sera®

Ich füttere hier das Schrimps Natural Garnelenfutter von Sera®, das ich weiter unten verlinkt habe. Anfangs haben sich meine Garnelen überhaupt nicht dafür interessiert, da sie so viele andere Futterquellen hatten. Inzwischen freuen sie sich aber, wenn ich alle paar Tage 3 bis 4 Körner des Granulats ins Aquarium gebe. Wenn sie sich alle auf das erste Korn stürzen weiß ich, dass die Garnelen Hunger haben und gebe noch ein paar dazu. Wenn das erste Korn unbeachtet bleibt, tue ich auch nichts mehr dazu und dieses wird dann meist von den Schnecken gefressen.

Ansonsten sind die Red Fire Sakuras in der Haltung anspruchslos. Sie können schon in einem Aquarium ab 12 Litern → gehalten werden. Empfohlen werden aber Becken ab 20 Litern aufwärts. Dann vermehren sich auch sehr gut. Der Ph kann zwischen 6 und 8, der GH sollte unter 30 und der KH unter 15 liegen. Die Garnelen fühlen sich bei 16 bis 24 Grad wohl und so ist Raumtemperatur für sie völlig ausreichend und das Becken muss nicht extra beheizt werden. Es kann aber sein, dass es im Sommer gekühlt werden muss. Man sollte nicht zu viel CO2 zugeben, denn dann kann der Sauerstoff ausgetrieben werden, den die Garnelen brauchen. Man erkennt einen Sauerstoffmangel daran, dass sie häufig zur Wasseroberfläche schwimmen.

Meine Garnelen wurden vorher in einem Gesellschaftsbecken gehalten, weswegen sie anfangs sehr scheu waren und sich nur selten gezeigt haben. Sie können sich unter dem Monte Carlo tagelang verstecken und finden dort auch ausreichend zu fressen. Inzwischen sind sie aber mutiger geworden und spazieren immer öfter durchs Aquarium oder klettern auf den Steinen herum. Es macht mir sehr viel Spaß sie zu beobachten und ich bin gespannt, wann meine schwangere Garnelendame die ersten Jungtiere entlässt.

Im nächsten Beitrag → stelle ich den Glühlichtsalmler vor!

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Dennerle® Nano Eckfilter *
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Pflanzenliste Iwagumi:
Micranthemum Monte Carlo
Eleocharis acicularis mini
Hydrocotyle tripartita
Staurogyne repens