Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag beschreibe ich, wie ich mein Naturaquarium bepflanzt habe.
Werbung: In einem der vorherigen Beiträge → hatte ich ja gezeigt, wie ich das Hardscape für mein Naturaquarium eingerichtet habe. Ich hatte dabei den Oberlauf von einem Bach im Hinterkopf.
Im letzten Beitrag → hatte ich dann gezeigt, was für Pflanzen ich mir online für das Becken gekauft habe. Dazu sind noch Ableger von Pflanzen aus meinen Nano-Aquarien gekommen.
Zusätzlich zur Onlinebestellung habe ich mir noch eine Valisnerie spiralis „Tiger“ und einen In-Vitro Becher von der Cryptocoryne wendtii „Green“ gekauft.
Zum befestigen der Aufsitzerpflanzen nutze ich den Pflanzenkleber von Dupla®. Link zu den im Betrag genannten Produkten und eine Pflanzenliste findet Ihr in der Videobeschreibung.
Begonnen habe ich mit der Anubias var. Nana. Die kam in einem XL In-Vitro Becher und war dort in Nährgel aufgewachsen. Das Gel musste erst einmal gründlich entfernt werden und dann habe ich mir zur besseren Übersicht die einzelnen Pflanzen vor das Aquarium gelegt.
Das waren ganz schön viele und damit ich mir besser vorstellen konnte, wo ich sie später festkleben wollte, habe ich sie erst einmal im Aquarium verteilt. So hatte ich einen guten Überblick wie es später aussehen würden und konnte noch Änderungen vornehmen.
Als ich dann zufrieden war konnte ich anfangen die Pflanzen an Steinen und am Holz festzukleben. Man kann Anubias auch gut festklemmen, aber ich mag es einfach nicht, wenn das nicht funktioniert und sie später aufschwimmen. Deshalb habe ich mich zu dieser Methode entschieden. Dabei sollte man auf jeden Fall Handschuhe tragen. Es macht einfach keinen Spaß, wenn man sich mit dem Sekundenkleber die Finger zusammenklebt. Es reicht ein ganz kleiner Tropfen von dem Kleber auf der Pflanze, die man dann für einige Sekunden auf die Stelle drückt, an der man sie haben will. Um die weißen Flecken zu kaschieren, die der Kleber hinterlässt, habe ich Creeping Moss in kleine Stücke zerteilt und diese dann mit einem Holzstab auf die noch nicht getrockneten Klebestellen gedrückt.
So sah die Wurzel dann schon einmal ganz anders aus und nun war es auch Zeit die Anubias mit Wasser zu besprühen, damit sie nicht austrocknen. Dann habe ich noch ein paar Pflanzen zwischen die Steine gesetzt. Auch hier habe ich wieder den Holzstab genutzt um sie festzudrücken, weil ich mit meinen Fingern nicht so gut in die Lücken gekommen bin und ich auch nicht mit dem Handschuh kleben bleiben wollte. Nachdem ich damit fertig war, habe ich mit der Pinzette die Wurzeln der Pflanzen ein wenig geordnet und dann war es an der Zeit die Bucephalandra „Wavy Green“ ins Aquarium einzubringen.
Die kam auch in einem XL Becher und hier ließ sich das Gel nicht so einfach von den Wurzeln abwaschen, sondern musste abgekratzt werden. Das hat eine ganze Weile gedauert, aber dann konnte es es endlich losgehen. Von den Bucephalandras habe ich die meisten auf die Steine aufgeklebt und auch hier wieder kleine Stücke von den Creeping Moss mit dem Holzstab auf die noch frischen Klebestellen gedrückt. So verschwinden dann die weißen Flecken mit der Zeit unter einem Moosteppich. Das Ergebnis konnte sich schon mal sehen lassen und jetzt war es auch wieder an der Zeit alle Pflanzen mit Wasser zu besprühen.
Als nächstes habe ich das Lilaeopsis Brasiliensis eingesetzt. Dazu musste ich es erst einmal aus der Verpackung und den Pflanzenkörben holen und dann die Wurzeln vorsichtig aus der Steinwolle befreien. Das ist ein Sauzeug und nächstes Mal nehme ich auf jeden Fall wieder In-Vitro Pflanzen wenn möglich, auch wenn die auf den ersten Blick teuerer sind. Nun ja, irgendwann hatte ich es geschafft und die Setzlinge lagen bereit zum Einpflanzen vor dem Aquarium.
Die kamen dann auf die große freie Fläche im Strömungsschatten der Wurzel und sollen dort eine Art Wiese bilden. Das ganze ist ja als Uferbereich von einem Bachlauf gedacht und das Gras wird bei Hochwasser überspült und danach fällt es wieder trocken. Ich habe die einzelnen Triebe mit der Pinzette möglichst tief ins Soil gedrückt. So schwimmen sie später nicht so leicht auf, bilden die Ausläufer eher im Bodengrund als darüber und wachsen schneller und dichter zusammen. So wenigstens die Theorie.
Dazwischen habe ich noch Ableger vom Helanthium quadricostatus gepflanzt, die ich aus einem meiner anderen Aquarien entnommen habe. Damit werde ich mir dann wahrscheinlich auch schon mal die passenden Algen in dieses Becken eingeschleppt haben. Das Ergebnis schon mal vielversprechend aus und es war wieder Zeit alles kräftig mit Wasser zu besprühen, um ein Austrocknen der Pflanzen zu verhindern.
Als Bodendecker und Lückenfüller habe ich dann noch Micranthemum „Monte Carlo“ eingesetzt. Das kam zum Glück im In-Vitro Becher und die Nährflüssigkeit ließ sich ohne Schwierigkeiten abwaschen. Auch hier habe ich mir kleine Büschel vor dem Aquarium zurecht gelegt, was das Einpflanzen später enorm vereinfacht. Als erstes habe ich ein paar davon oben in die Kuhle auf der Wurzel gelegt, die Zwischenräume dann mit Soil gefüllt und alles mit Sand abgedeckt. Das ist ein Versuch gewesen und wir werden sehen ob das Monte Carlo dort anwächst, oder ob es gleich aufschwimmt.
Den ganzen Rest habe ich dann an den Rand der Wiesenfläche zwischen die Steine gepflanzt, damit Sand und Kies hier nicht mit der Zeit nach vorne rutschen. Das Monte Carlo war schon recht weit entwickelt und relativ hoch gewachsen. Das macht es dann einfacher es schön tief einzupflanzen. Sonst tendiert es dazu wieder aus dem Soil herauszurutschen, da es relativ lange braucht um Wurzeln zu bilden und anzuwachsen. Man sollte es auch nicht zu früh beschneiden, weil sonst die Gefahr besteht, dass man es dabei ausreisst.
Fast zuletzt kamen dann die Cryptocoryne wendtii „Green“ an die Reihe. Es ist schon toll, wieviele Pflanzen in so einem Becher drin sind. Davon habe ich jeweils eine links und rechts neben die Wiese gepflanzt um dort einen Abschluss zu schaffen. Der Hauptteil kam aber hinter die Wurzel, wo so eine Art Urwald entstehen soll, in dem sich die Tiere verstecken können. Ich bin gespannt wie das nachher aussieht, wenn die Pflanzen ausgewachsen sind. Vorher hatte ich schon einen Ableger vom Javafarn in der Variation „Narrow“ an die Wurzel geklebt, den ich auch aus einem anderen Becken übrig hatte.
Von den online bestellten Pflanzen waren jetzt nur noch das Javamoos und das Creeping Moos da. Vom Creeping Moos war gar nicht mehr so viel übrig, weil ich das ja schon teilweise zerschnitten und auf die Klebestellen aufgebracht hatte. Das Javamoos habe ich dann auch noch zwischen den Steinen verteilt und wo noch Platz war das Creeping Moss dazu getan. Da muss ich später aufpassen, dass davon nicht alles überwuchert wird und werde wohl öfter zur Schere greifen, um es zurück zu stutzen.
Als letzte Pflanze habe ich die Valisneria spiralis „Tiger“ eingesetzt. Die ist recht empfindlich und die Halme knicken leicht ab. Deshalb muss man beim Entfernen der Steinwolle sehr vorsichtig sein und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich damit ganz fertig war. Zum Schluss habe ich aber doch mehrere Pflanzen aus dem einen Topf heraus bekommen, und sie hatten auch schon Ableger gebildet, die ich auch verwenden konnte.
Die Valisneria habe ich hinter die große Wurzel gepflanzt, wo sie den Filter ein bisschen abdecken und den Bewegungen der Strömung folgen soll. Auch die Valisnerie habe ich möglichst tief ins Soil hinein gedrückt, damit sie ihre Ableger möglichst unterirdisch austreibt und so dichter zusammen wächst. Ob das funktioniert wird die Zeit zeigen. Sonst ist es aber auch kein Problem die Ableger von der Mutterpflanzen abzutrennen und in den Bodengrund zu drücken.
Dann war ich mit dem bepflanzen des Aquariums soweit fertig. Der Charakter des Beckens hatte sich komplett verändert. Es war doch sehr viel grüner geworden, als ich es geplant hatte. Ich fürchte die Steine und die Wurzel werden mit der Zeit unter den Pflanzen verschwinden, wenn ich nicht aufpasse und regelmäßig zurück schneide. Die Wiese ist aber bisher so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich denke, dass es insgesamt ein schönes Aquarium wird und sich Fische und besonders Garnelen dort einmal sehr wohl fühlen werden.
Was jetzt noch fehlte war Wasser, und wenn das drin ist wird alles noch einmal anders aussehen. Ich habe Sand und Kies vor dem Einbringen nicht ausgewaschen und damit der Staub nicht aufgewirbelt wird, habe ich zuerst ein großes Stück Luftpolsterfolie mit den Blasen nach unten ins Aquarium gelegt.
Füllt man dann Wasser ein, schwimmt die Folie auf und verteilt den Druck, so dass eigentlich keine Strömung entsteht und kein Dreck im Aquarium aufgewirbelt wird. Das hat wieder wunderbar funktioniert. Das Wasser war von Anfang an klar und keine von den Pflanzen ist herausgespült worden. So hat mir das Aquarium schon einmal sehr gut gefallen und jetzt war es Zeit den Filter in Betrieb zu nehmen.
Ich hatte den dafür vorgesehenen Schwamm schon 2 Wochen in einem anderen Becken an den dortigen Filter angeschlossen, um ihn vorweg ein wenig einzufahren, damit sich die ersten Filterbakterien bilden.Beim Zusammendrücken des Schwamms kommt ordentlich Mulm heraus, mit dem das ganze Becken sozusagen mit den Bakterien angeimpft wird. Die Trübung ist dann ganz schnell wieder weg, sobald der Filter in Betrieb ist.
Den modifizierten Aquael Pat Mini Filter stelle ich dann noch in einem späteren Beitrag vor. Genauso wie die Solid LED Leiste von Aqua Grow® → Da könnt Ihr dann auch sehen, wie sich das Aquarium in den nächsten Tagen weiter entwickelt hat.
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Weitere Produkte fürs Aquarium →
Pflanzenliste | Plants
Anubias var. nana
Bucephalandra sp. „Wavy Green“
Creeping Moss
Cryptocoryne wendtii „Green“
Helanthium quadricostatus
Hydrocotyle tripartita
Lilaeopsis Brasiliensis
Micranthemum „Monte Carlo“
Microsorum pteropus ‚Narrow‘
Taxiphyllum barberi
Valisneria spiralis „Tiger“