Aquarium vom Sperrmüll

Hallo und herzlich willkommen. In diesem Artikel beschreibe ich, wie ich ein Aquarium, das ich auf dem Sperrmüll gefunden habe, neu verklebt habe.

Das Aquarium vom Sperrmüll

Werbung: Ja, so sah es aus, das Aquarium. Ich hatte es auf dem Weg zum Einkaufen unter einem großen Haufen Müll entdeckt der an der Straße stand und bin aber erst mal dran vorbei gegangen. Auf dem Rückweg habe ich dann noch mal genauer nachgeschaut und gesehen, dass die Scheiben noch alle heile waren und da konnte ich es nicht stehen lassen. Also habe ich es nach hause geschleppt. Wie man sieht war es total verdreckt und verkalkt und hatte wohl schon eine Weile draußen gestanden.

Das gereinigte Aquarium

Nachdem ich es sauber gemacht hatte sah es aber eigentlich gar nicht mehr so schlecht aus. Es hatte allerdings ein paar ordentliche Kratzer. Leider auch in der Frontscheibe. An sich schien es mir aber zu schade für den Müll. Falls es undicht wäre sollte sich doch wenigstens ein Terrarium daraus doch machen lassen.

Die Silikonverklebungen schienen augenscheinlich noch intakt zu sein, aber es gab sicher einen Grund, warum das Becken entsorgt worden war. Der Deckel war abgebrochen, aber das hat mich nicht weiter gestört. Den Rahmen hätte ich auch gerne entfernt, aber der hält nun mal leider alles zusammen. Die Scheiben waren nur von innen versiegelt, aber nicht miteinander geklebt. Wasser war von außen in die Ritzen eingedrungen und hatte Kalkspuren hinterlassen.

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Tja, dann kam der Dichtigkeitstest. Ich habe Packpapier unter das Aquarium gelegt, weil man sofort sieht wenn das nass wird. Ich war vorsichtig und habe immer nur jeweils 5 Liter Wasser eingefüllt und dann eine Stunde gewartet, ob sich ein Fleck auf dem Papier bildet. Aber es passierte nichts. Nachdem es ein drittel voll war habe ich aufgehört und es so über Nacht stehen lassen.

Am nächsten Morgen war das Wasser noch drin

Am nächsten Morgen war immer noch kein Fleck zu sehen, und so dachte ich, wenn es jetzt weiter oben undicht wird, dann kann man wenigstens ein Paludarium draus machen. Ich bin dann mutiger geworden und habe es immer weiter aufgefüllt. Anscheinen war es immer noch dicht und ich fand es sah so eigentlich schon ganz gut aus. Ich hätte mich gefreut, wenn es so geblieben wäre. Ich würde es ja meist vom Esstisch aus von der Seite sehen, aber auch von vorne gefiel es mir so ganz gut.

Ein nasser Fleck unter dem Aquarium

Dann kam aber schnell die Ernüchterung. Der höhere Wasserdruck hatte Wasser durch das Silikon gepresst und es bildete sich ein Fleck unter dem Aquarium. Und zwar unten in der Mitte. Das hieß, auch für ein Paludarium war es so nicht geeignet. Jetzt musste ich aber ganz schnell das Wasser ablassen, bevor die Küche überschwemmt wurde.

Das alte Silikon muss raus!

Danach ging es daran das Aquarium neu abzudichten. Dazu musste aber erst mal das alte Silikon raus, weil Silikon nun mal nicht gut auf altem Silikon klebt. Ich erkläre hier jetzt aber bewußt nicht ganz genau, wie ich das gemacht habe, denn ich bin kein Experte und will nichts falsches vormachen. Ich musste mich auch erst einmal schlau machen und habe mir dafür ein Video vom „King of DIY“ angeschaut, dass ich Euch jetzt hier jetzt einmal einbette:

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Wichtig ist halt, dass man alles Silikon vom Glas entfernt, aber nicht in das strukturelle Silikon schneidet, also in das, das die Scheiben zusammen hält. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass mein angebrochenes Aquariumsilikon für den Job nicht ausreichen wird und ich mir neues kaufen muss.

Und hier stellt sich jetzt die Frage ob sich das alle lohnt. Ein rahmenloses 54 Liter Aquarium ist im Baumarkt schon für unter 25 Euro zu haben. Hätte ich die Stunden, dich ich mit dem Entfernen des Silikons verbracht habe irgendwo für den Mindestlohn gearbeitet, hätte ich mir dafür ein nagelneues sicher verklebtes Becken kaufen können. Aber darum ging es ja nicht. Ich wollte sehen, ob ich es kann. Schlussendlich war alles Silikon aus dem Aquarium geschnitten, ein paar neue Kratzer waren in der Scheibe, aber eigentlich sah es noch immer ganz gut aus und ich war zuversichtlich.

Was mir allerdings Sorgen gemacht hat waren die Lücken zwischen den Scheiben, die einfach nicht vom Werk aus verklebt worden waren. Die Frage war, ob der Rahmen wirklich reichen würde, um alles zusammen zu halten. Es sah so aus, als wäre bei der Herstellung die Bodenglasscheibe in den Rahmen gelegt worden, dann hat man wohl Silikon da herum gemacht und die Außenscheiben dort hinein gedrückt. Dann wurde wahrscheinlich der obere Rahmen festgeklebt und danach die Nahtstellen von innen versiegelt.

Ich hab dann das Aquarium von innen mit acetonhaltigem Nagellackentferner gründlich ausgewischt, um so noch die letzten Silikonreste weg zu bekommen und um das Glas fettfrei zu machen. Eine neue Kartusche Aquariumsilikon habe ich mir auch besorgt und dann konnte es losgehen.

Mit Malerkrepp die Klebestellen abgeklebt

Weil ich weiß, dass ich gerne mal herum saue habe ich die Klebestellen mit Malerkrepp abgeklebt. Das hatte ich im Video so gesehen und das Abkleben hat auch gut funktioniert. Somit war alles bereit und der Spaß konnte beginnen. Das Silikon, das ich verwendet habe ist von Soudal. Einen Link wo Ihr es kaufen könnt findet Ihr weiter unten.

Die Spitze der Kartusche habe ich etwas breiter als die dicke der Glasscheiben abgeschnitten und dann angefangen das Silikon anzubringen. Ich habe unten begonnen und ordentlich was hinein gedrückt, weil der Rahmen da ja alles abdeckt. Um besser in die seitlichen Ecken zu kommen habe ich das Aquarium auf die Seite gelegt. So ging es viel einfacher und etwas Silikon hat sich auch zwischen die Scheiben gedrückt.

Das Silikon wird aufgetragen

Dann war es an der Zeit das Silikon glatt zu streichen. Ich habe mir dazu einen kleinen Becher mit Wasser und Spülmittel bereit gestellt. Wenn man den Finger ab und zu hinein taucht bleibt das Silikon beim Verstreichen nicht daran hängen und es wird auch viel glatter. Ja und darüber habe ich dann die Zeit vergessen. Ich wusste vorher, dass mir nur 5 bis 10 Minuten bleiben, bis sich auf dem Silikon eine erste Haut gebildet hat. Aber ich war dann so damit beschäftigt alles glatt zu streichen, und hier und da noch mal Silikon nachzuspritzen und was auszubessern, dass die Zeit nur so dahin geflogen ist. Ich kann jedem der das machen will nur empfehlen vorher auf die Uhr zu sehen und sich einen Alarm einzustellen. Die ganze Aktion hat vom Beginn bis zum Schluss über eine halbe Stunde gedauert. Und ich habe das nicht gemerkt.

Die Quittung dafür kam dann, als ich das Klebeband abgezogen habe. Erst ging es noch ganz gut und durch das Klebeband entstand ein schöner sauberer Übergang von Silikon zum Glas. Alles schien super zu funktionieren so wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber fast zum Schluss kam das Desaster. Das Silikon war schon angetrocknet und klebte auf dem Klebeband. Beim Abziehen bildete sich ein hässliche Naht und teilweise wurde das Silikon auch vom Glas herunter gerissen.

Das Silikon hat schon eine Haut gebildet und bleibt auf dem Kreppband kleben

Das sah nicht nur unschön aus, sondern war natürlich auch für die spätere Dichtigkeit nicht sehr zuträglich. Und mit jedem weiteren Klebeband das ich abgezogen habe wurde es schlimmer. Da war die Stimmung natürlich nicht gerade auf dem Höhepunkt. Ich hab dann noch versucht es zu retten, aber es wurde dadurch nur noch schlimmer. Irgendwann war das ganze Aquarium von innen mit Silikon versaut und schnell war klar, dass es so nicht funktioniert. Also hab ich angefangen das ganze Zeug wieder heraus zu holen, was eine noch größere Sauerei gemacht hat und ich war kurz davor das Aquarium aus dem Fenster zu schmeißen.

Irgendwann hab ich mich dazu entschlossen das Silikon erst mal trocknen zu lassen und es dann heraus zu kratzen. Dafür habe ich dann noch einmal ein paar Stunden gebraucht. Den nächsten Versuch das Aquarium neu zu verkleben, habe ich dann ohne Klebeband unternommen.

Das Aquarium nach dem zweiten Klebeversuch

Von weitem sieht es jetzt neu verklebt ganz gut aus, aber von nahem würde ich sagen: Schön ist anders. Das Klebeband zu benutzen hat schon seinen Sinn, wenn man halt schnell genug ist. Für den zweiten Versuch habe auch wieder fast 10 Minuten gebraucht und ich habe es gerade so geschafft es glatt zu streichen bevor es wieder eine Haut gebildet hat. Besonders der große Klecks Silikon vorne links in der Ecke ist nicht gerade schön.

Zu viel Silikon in der Ecke

Eigentlich wollte ich unten nicht über den Rahmen hinaus kommen, aber Plan und Wirklichkeit gehen halt manchmal auseinander, besonders wenn man etwas das erste Mal macht. Ob ich mich später traue das Becken dauerhaft ganz voll zu machen ist noch nicht sicher und falls es jetzt tatsächlich dicht sein sollte, werde ich es sowieso meistens von der Seite aus sehen. Aber auch da sieht es aus der Nähe, sagen wir mal, nicht ganz so gut aus.

Das Silikon ist verschmiert und sieht nicht gut aus

Das Silikon muss jetzt erst mal mindestens 48 Stunden lang durchtrocknen. Dann werde ich das Aquarium 14 Tage oder länger gefüllt in den Keller stellen, denn da kann ein Leck am wenigsten Schaden anrichten. Ob es jetzt dicht ist werde ich hier in einem späteren Beitrag bekannt geben. Dann werde ich mir auch überlegen, was ich da überhaupt hinein tun werde.

Für die ganze Aktion mit zwei Versuchen habe ich übrigens eine Silikonkartusche für 12 Euro verbraucht. Die zweite, die ich mir für den Notfall gekauft hatte, konnte ich wieder zurück bringen. 12 Euro wären kein schlechter Preis für ein 54 Liter Aquarium, wenn es denn jetzt tatsächlich dicht ist. Aber da sind natürlich noch nicht die ganzen Arbeitsstunden mit hineingerechnet. Ich hoffe jetzt wirklich, dass ich das Aquarium abdichten konnte, damit der der ganze Aufwand auch gelohnt hat.

Im nächsten Beitrag → zeige ich Euch, was inzwischen aus meinen 3 Nano-Aquarien geworden ist.

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