Wasserflöhe züchten für 5 €

Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag beschreibe ich, wie ich meine Wasserflohzucht angesetzt habe. Für das gezeigte Material und die Daphnien habe ich insgesamt nur etwas mehr als 5 Euro ausgegeben.

Werbung: Daphnien, auch Wasserflöhe genannt, leben bevorzugt in stehenden Gewässern. Mit Strömung kommen sie gar nicht zurecht, weswegen der Teich oder Tümpel auch keinen Zu- oder Abfluss zu haben braucht. Sie werden dann z.B. durch Wasservögel eingeschleppt. Je nährstoffreicher das Gewässer, desto besser, denn dann bilden sich Algen und Plankton, die sich die Daphnien aus dem Wasser heraus filtern. Sind keine Fische oder andere Fressfeinde vorhanden, können sie sich massenhaft vermehren. Ich würde aber keine Wasserflöhe aus der Natur für die Zucht entnehmen, weil diese oft mit Keimen und Parasiten behaftet sind, mit denen sich die Aquariumbewohner anstecken können.

Ich habe mir für die Zucht eine Kunststoffkiste aus dem Baumarkt mit 15 Litern Inhalt für 2.99 € gekauft. Dazu ein einfaches Küchensieb um die Daphnien fangen zu können, das etwas über einen Euro gekostet hat. Die Kiste habe ich ein paar Tage mit Wasser gefüllt auf den Boden gestellt um zu testen ob sie dicht ist und um oberflächliche Giftstoffe aus dem Plastik auszuschwemmen.

Das Testwasser habe ich dann weggeschüttet und die Kiste mit Wasser aus meinen Aquarien gefüllt, das beim Wasserwechsel angefallen ist. So hatte ich schon mal mit Bakterien angeimpftes nährstoffreiches Wasser in dem Behälter, in das ich, zur Anreicherung mit Huminstoffe und Tanninen, noch ein paar getrocknete Buchen- und Eichenblätter vom letzten Herbst und ein paar wenige Erlenzapfen getan habe. Die Zapfen kann man nach ein paar Tagen wieder herausnehmen, da sonst das Wasser zu dunkel wird.

Dann habe ich noch ein paar Schnipsel Weidenrinde in den Behälter gegeben. Ich hatte die Rinde ein paar Tage in einem Glas in Wasser stehen lassen und mir den Sud dann in eine Flasche abgefüllt. Weidenrinde enthält Salicyl, das z.B. in Schmerzmitteln verwendet wird. Es wirkt desinfizierend und man kann z.B. versuchen, damit Cyranobakterien und Fadenalgen einzudämmen.

Ins Wasser kamen dann noch ein paar Schwimmpflanzen, unter denen sich die Daphnien bei allzu viel Licht zurück ziehen können. Dazu habe ich die Erlenzapfen, die Rinde und die Blätter gegeben. Sie sollten genug Huminstoffe und Tannine abgeben, in denen sich die Wasserflöhe dann wohl fühlen können. Den Behälter habe ich ein paar Tage in die direkte Sonne gestellt, damit sich schon mal Algen als erstes Futter bilden können. Dabei muss man allerdings bedenken, dass nicht jeder Kunststoff dauerhaft UV-stabil ist und der Behälter dadurch im schlimmsten Fall brüchig werden kann.

Ein paar Blasenschnecken sind auch noch eingezogen. Diese fressen die leeren Hüllen der Daphinen, die nach der Häutung zu Boden fallen und auch die toten Tiere. Die Wasserflöhe ernähren sich dann wiederum von den Ausscheidungen der Schnecken. Nachdem die ganze Brühe über eine Woche gestanden hatte, war es Zeit die Daphnien einzusetzen. Ich rate wie gesagt von der Entnahme aus der Natur ab, weil dann die Gefahr besteht, dass Keime und Parasiten eingeschleppt werden.

Ich habe mir die Wasserflöhe deshalb im Zoofachhandel gekauft, wo sie leicht gekühlt in kleinen Beuteln als Lebendfutter angeboten werden. Ich habe den kleinsten Beutel für einen Euro gewählt, damit mein Behälter nicht gleich so voll ist und ich sehen kann, ob sich die Daphnien auch vermehren. Aber auch hier waren überraschend viele und recht lebhafte Tierchen enthalten. Man sollte schon im Geschäft darauf achten, dass nicht zu viele tote Tiere dabei sind und wenn möglich den Tag abpassen, an dem sie geliefert werden.

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Ich habe die Daphnien dann mit dem Wasser in den Behälter gegeben, da auch viele ganz kleine Jungtiere dabei waren. Diese wären mir durchs Netz gegangen wären, hätte ich das Wasser aus dem Beutel vorher entsorgt. Außerdem werden meine Fische nie mit dem Wasser aus dem Zuchtbecken in Berührung kommen. Beim Ausschütten sollte man darauf achten, dass auch wirklich alle Tiere aus der Tüte herausgespült werden.

Die Daphnien haben sich in ihrem neuen Habitat anscheinend gleich wohl gefühlt und fingen an durch das Wasser zu zucken. Ich habe bewußt auf einen Sprudelstein oder einen Filter verzichtet, weil das dann Strömung gibt, gegen die die Wasserflöhe ankämpfen müssen. Dabei verbrauchen sie wertvolle Energie, wobei ihr sowieso schon niedriger Nährwert noch mehr sinkt.

In den ersten Tagen habe ich die Daphnien mit Trockenhefe gefüttert, von der ein Päcken mit ca. 7 Tütchen für unter einem Euro zu bekommen ist. Dazu habe ich erst einmal nur eine Messerspitze von der Hefe in einem Glas Wasser aufgelöst und dieses dann so lange geschüttelt, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hatte.

Diese milchige Brühe habe ich dann in den Behälter geschüttet, wodurch auch dort das Wasser sofort trübe wurde. Die Daphnien nehmen ihre Nahrung auf, indem sie sozusagen Wasser durch sich hindurch laufen lassen und es dabei filtern. Ist das Wasser im Zuchtbecken nach 24 Stunden nicht wieder klar, hat man zu viel Hefe hinein gegeben und das Wasser kann kippen. In diesem Fall empfiehlt sich ein Teilwasserwechsel, bei dem man z.B. mit einem Sieb vor dem Schlauch verhindern kann, dass Daphnien angesaugt werden.

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Wie gesagt haben Wasserflöhe nur einen geringen Nährwert und für sie gilt wie für uns: Du bist was Du isst! Mit Hefe allein werden sie sich zwar eventuell vermehren, aber werden damit nicht wirklich nahrhaft. Deshalb habe ich mir noch zusätzlich Spirulinapulver bestellt, dass man dann auch in Wasser auflösen und so verfüttern kann. Einen Link zu dem Pulver findet Ihr weiter unten.

Man kann die Daphnien dann mit einem Küchensieb aus dem Wasser heraus fangen und an die Fische verfüttern. Das Sieb hat den Vorteil, dass nur die größeren Tiere darin bleiben und man diese dann so ins Aquarium überführen kann. Bei der Fütterung empfiehlt es sich den Filter auszuschalten, weil die Wasserflöhe sonst hilflos im Aquarium herumtreiben. Den Fischen macht es viel mehr Spaß die zuckenden Tierchen zu jagen, als sie sich ins Maul spülen zu lassen.

Aber meine Wasserflöhe sollen sich erst noch vermehren, bevor ich sie verfüttere. Die erste Woche haben sie auch ohne Filterung und Luftzugabe überlebt, sind quicklebendig wie am Anfang und ich hoffe, dass die Zucht erfolgreich wird. Dann würden sich die insgesamt etwas mehr als 5 Euro, die ich für den Behälter, das Sieb, die Daphnien und die Hefe ausgegeben habe, bald amortisieren und ich werde wahrscheinlich bald auf einen größeren Behälter umsteigen.

Im nächsten Beitrag → gebe ich Euch ein Update von meinen Nano-Aquarien nach einem Jahr.

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