Regal für Zuchtbecken bauen

Hallo und herzlich willkommen! In diesem Beitrag zeige ich Euch, wie ich dieses Regal für mein Wasserfloh Zuchtbecken gebaut habe.

Das Regal für mein Wasserfloh-Zuchtbecken

Werbung: Ich hatte ja vor einiger Zeit eine Wasserflohzucht angesetzt und das Zuchtbecken dafür einfach auf den Boden gestellt. Den entsprechenden Beitrag darüber findet Ihr hier →. Die Zucht lief recht erfolgreich, doch hätte ich es gerne gehabt, wenn auch Algen als Nahrung für die Wasserflöhe in dem Becken gewachsen wären. Aber dafür war der Standort zu dunkel.

Das Zuchtbecken auf dem Küchenboden

Auch auf den Boden vor dem Fenster kam nicht genug Licht hin und mein Fensterbrett ist zu schmal, um die Kiste dort abzustellen. Ich hatte auch keine Lust sie immer wegzuräumen, wenn ich das Fenster aufmachen wollte. Ich bekomme ab und zu Bastelanfälle, und so kam ich auf die Idee, ein Regal aus Holzresten aus dem Keller zu bauen.

Verwendete Werkzeuge und Materialien

Für den Bau verwendete ich Dachlatten, die ich mit der Stichsäge auf die passende Länge geschnitten habe. Für die Regalbretter habe ich Leimholz genommen. Man kann sich das Holz auch gleich im Baumarkt zuschneiden lassen, oder man nimmt eine Kreis-, oder besser eine Kapp- und Gehrungssäge. Es geht aber auch gut mit einer Handsäge. Falls Ihr noch keine habt, empfehle ich eine Japansäge zu kaufen. Die sind wirklich klasse. Links zu den benutzten Werkzeugen findet Ihr am Ende dieses Beitrages.

Damit das Holz nicht splittert habe ich die Löcher für die Schrauben mit der Bohrmaschine vorgebohrt und die Schrauben dann mit dem Akkuschrauber eingedreht. Das kann man auch mit einem Schraubenzieher machen, aber mit dem Schrauber geht es schneller. Die Schrauben kann man auch mit der Bohrmaschine eindrehen, aber wenn man zwei Geräte hat, braucht man nicht bei jeder Schraube die Bits wechseln. Schrauben braucht man natürlich auch. Praktisch ist eine Winkelklemme, die das Holz, dass man zusammen schrauben will, exakt im 90 Grad Winkel hält.

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Dann braucht man noch ein Maßband, einen Schleifblock und Schleifpapier, eine Wasserwage und, ganz wichtig, eine Schutzbrille. Sollte man immer tragen, wenn man mit Holz oder Metall arbeitet. Und wenn man alleine arbeitet haben sich solche Zwingen bewährt. Sie sind sozusagen die dritte Hand und halten das Werkstück, während man mit den Werkzeugen arbeitet. Von den Dingern kann man eigentlich nie genug haben.

Das von mir verwendete Bauprinzip ist genau das Gleiche wie bei dem Unterstand von meinem Naturaquarium. Hier habe die Unterkonstruktion auch mit Dachlatten gebaut und oben drauf eine massive Küchenplatte geschraubt. Diese liegt auf einem Rahmen, der auf 4 Pfosten ruht, die wiederum auf einem Rahmen stehen.

Der untere Rahmen

Hier sieht man jetzt den unteren Rahmen, bei dem einfach nur 4 Latten zusammen geschraubt sind. Der obere Rahmen ist genau gleich. Hier habe ich noch Winkelstreben eingesetzt, um die Scherkräfte abzufangen, damit das Konstrukt nicht in sich hin und her wackelt. Dafür kann man auch Winkel aus Metall nehmen.

Querstreben zur Verminderung der Scherkräfte

In jede Ecke wird eine Latte geschraubt, die genau die Länge hat, wie die Konstruktion später hoch werden soll. Vor und an die Seite der Latte, die die beiden Rahmen auseinander hält, werden in den Raum zwischen den Rahmen jeweils Latten geschraubt, die den oberen Rahmen abstützen und die das Gewicht dann auf den unteren Rahmen ableiten.

Die Stützen, die das Gewicht vom oberen Rahmen auf den Unteren ableiten

Diese Konstruktion hält mein 54 Liter Aquarium, und ich kann mich auch noch dazu stellen, ohne dass knarzt, oder gar zusammen bricht. Anstatt Vorhänge davor zu machen kann man das Ganze auch noch mit Holz verkleiden, so wie ich das an der Seite gemacht habe. Und vorne könnte man dann auch noch Türen einbauen.

Verkleidung an der Seite

Wenn man die Grundplatte genau so groß macht wie das Aquarium, wird das Gewicht nicht wie hier von der Küchenplatte gehalten, sondern liegt dann auf den 4 Eckpfosten, und wird auf den untern Rahmen abgeleitet. Die Latten halten aber auch erstaunlich viel Gewicht aus, was auf dem nächsten Foto zu sehen ist.

Das ist eine ein Meter lange Dachlatte, so wie ich sie bei meinem neuen Regal verwenden werde. Wenn ich da drauf trete verbiegt sie sich nach unten und wird wahrscheinlich brechen. Wenn ich sie hochkant aufstelle, kann ich mich mit meinen 90 Kilo darauf stellen und mein Gewicht wird gehalten.

Hochkant gestellte Dachlatte unter Belastung

Wenn Ihr nun auf die hier gezeigte Weise ein Regal für Euer Aquarium bauen wollt, informiert Euch bitte genau, was das verwendete Holz aushält, und viel Gewicht die Schrauben tragen. Ich bin kein Statiker, deshalb sage ich hier nicht was ich verwendet habe. Ich zeige hier nur das Prinzip. Fragt auch bei Eurer Versicherung nach, ob die bei einem Schaden zahlt, den ein selbstgebautes Regal verursacht hat.

Die Rahmen lose zusammen gelegt

Am Anfang habe ich den oberen und den unteren Rahmen lose zusammen gelegt. Sie haben exakt die gleiche Größe. Beim unteren Rahmen habe ich die äußeren Latten allerdings breiter gemacht, weil das ganz Regal sehr schmal ist, und die Überstände sollen dann verhindern, dass es umkippt. Beim oberen Rahmen, auf dem nachher das Brett aufliegt, habe ich noch Querstreben vorgesehen. Diese Rahmen werde ich jetzt als erstes zusammen schrauben.

Zusammenschrauben der Rahmen mit Hilfe einer Winkelklemme

Dabei ist darauf zu achten, dass die Latten genau im rechten Winkel zusammen geschraubt werden, und da ist die Winkelklemme sehr hilfreich. Man kann die Stellen, an denen die Latten aufeinander stoßen auch noch mit wasserfestem Holzleim verkleben. Das vermindert dann die Scherkräfte. Nachher sollten dann zwei genau gleich große Rahmen heraus kommen. Beim unteren stehen die Füße über, damit das Regal nicht so leicht umkippen kann.

Die gleich großen Rahmen

Dann werden die vier Abstandshalter mit dem Rahmen verschraubt. Und zwar mit 4 Schrauben von vorne und mit 2 von der Seite. Je mehr Schrauben, desto geringer die Scherkräfte.

Festschrauben der Abstandhalter vorne an den Rahmen

Schrauben von der Seite

Nachdem die Abstandshalter mit dem unteren Rahmen verschraubt sind, kann man die Stützen jeweils vorne und an der Seite festschrauben.

Die Stützen werden an die Abstandshalter zwischen oberen und unteren Rahmen geschraubt

Die Stützen sind bis zu 5 Millimeter zu lang, damit der Rahmen etwas höher liegt als der obere Rand der Abstandshalter, auf denen ja später kein Gewicht liegt. Falls die Abstandshalter also nicht exakt gleich lang gesägt wurden, kann man das so ausgleichen.

Das vorläufige Endergebnis

Das ist jetzt das vorläufige Endergebnis. Inzwischen ist ein Regalbrett auf den oberen Rahmen geschraubt. Das Gewicht wird vom Rahmen hier auf die Stützen geleitet, die vor und an die Seite der Abstandshalter geschraubt sind und das Gewicht dann auf den unteren Rahmen leiten. Das ganze sieht jetzt noch nicht besonders schön aus, weil es gebrauchtes und sägeraues Holz ist. Aber das werde ich noch schleifen und anstreichen. Vorher aber noch der Gewichtstest. Obwohl ich mich mit meinen 90 Kilo in die Mitte stelle verbiegt sich nichts und es bricht auch nicht zusammen.

Gewichtstest

Auch die maximal 15 Kilogramm von meinem Zuchtbecken hält das Regal klaglos aus. Ein paar Tage später habe ich das Regal angestrichen und ich habe mich dazu entschieden unten auch noch einen Regalboden einzubauen. So scheint die Sonne jetzt genau ins Becken und ich kann trotzdem noch das Fenster aufmachen, ohne es wegräumen zu müssen. Es ist sogar noch Platz da für kleine Gläser, in denen ich versuche Ableger von meinen Wasserpflanzen groß zu ziehen. Auf dem unteren Brett kann man Sachen Abstellen, die man im Moment nicht braucht.

Das fertige Produkt

Das ist jetzt also das fertige Produkt. Es ist eigentlich ganz schön geworden, dafür, dass ich es sozusagen aus Abfallholz zusammen gezimmert habe und ich, wie man sieht, handwerklich nicht sonderlich begabt bin. Möchte man ein Aquarium auf so ein Regal stellen, muss man auf jeden Fall darauf achten, dass die Schnitte gerade sind und die Latten, die gleich lang sein sollen, auch wirklich exakt gleich lang sind. Dann entstehen keine Lücken und nur so wird das Gewicht sauber nach unten geleitet, ohne dass die Schrauben belastet werden.

Ich habe jetzt hier gezeigt, wie das Prinzip funktioniert, und wenn man so einen Unterstand für sein Aquarium bauen will, dann kann man auf Youtube z.B. nach „Aquarium stand“ suchen. Es gibt dort viele, meist englisch sprachige Videos mit Bauanleitung, in denen dann auch Holzstärke und passende Schrauben gezeigt werden. Wenn man es richtig macht, ist das eine günstige Alternative zu den Regalen und Aquariumunterschränken, die man kaufen kann.

Im nächsten Beitrag → stelle ich eine CO2-Anlage von Dennerle® vor.

Anzeige | Im Video verwendete Werkzeuge:
Bohrmaschine *
Akku-Schrauber  *
Stichsäge  *
Japansäge
  *
Winkelklemme  *
Maßband  *
Schleifblock  *
Schleifpapier  *
Wasserwage  *

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