Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag stelle ich Euch den Glühlichtsalmler Hemigrammus erythrozonus vor. Er ist ein sehr beliebter Zierfisch und die ersten Exemplare wurden bereits 1933 in Deutschland eingeführt.
Werbung: Das besondere Merkmal des Glühlichtsalmlers ist ein intensiv leuchtender, oranger bis roter Streifen, der sich vom Kiemendeckel bis zur Wurzel der Schwanzflosse zieht. Bei künstlicher Beleuchtung im Aquarium erscheint auf diesem Streifen eine Linie, die golden schimmert. Auch die obere Hälfte des Auges is leuchtend rot gefärbt, genauso wie der vordere Teil der Rückenflosse. Glühlichtsalmler haben eine Fettflosse und die Spitzen der Flossen sind elfenbeinfarbend. Der Rest des Körpers erscheint olivgrün bis graubraun.
Der Glühlichtsalmler stammt ursprünglich aus Südamerika, und zwar aus dem großen Einzugsgebiet des Essequibo in Guayana. Er lebt dort in von den Bäumen des Regenwaldes überschatteten Bächen, die eine Temperatur zwischen 24 und 28 Grad haben. Die Lufttemperatur in Guayana beträgt im Mittel 27 Grad. Es gibt dort zwei Regenperioden, und zwar eine starke von April bis August, dann regnet es schwächer von September bis November und dann wieder stärker bis Ende Januar. Dies hat einen gewissen Einfluss auf das Laichverhalten des Fisches, aber dazu später.
Die männlichen Glühlichtsalmler werden bis zu 4,5 cm groß, sie sind etwas schlanker als die Weibchen und ihre Bauchpartie sieht ein bisschen eingefallen aus. Dafür ist die Afterflosse etwas länger. Die Weibchen sind runder, werden aber nur bis zu 3,5 cm groß.
Der Glühlichtsalmler ist ein Gruppenfisch, der bei Gefahr Schwarmverhalten zeigt. Manche Aquarianer provozieren das und setzen extra einen großen Fisch mit ins Aquarium, so dass die Salmler immer zusammen bleiben. Davon ist meiner Meinung nach aber dringend abzuraten, weil das eine Art Dauerstress bedeutet, der unnatürlich ist und der den Tieren schaden kann. Vielmehr ist es in der Natur so, dass die Glühlichtsalmer sogar revierbildend sind und erst wenn es in der Trockenzeit eng im Gewässer wird, raufen sie sich zusammen, weil dann auch die größeren Fische häufiger näher kommen.
Im Aquarium beansprucht meist das dominanteste Männchen den dunkelsten Bereich für sich und überhaupt mögen sie es lieber nicht so hell. Schwarzwasser und von z.B. Schwimmpflanzen abgeschattete Bereiche werden deutlich bevorzugt. Sie halten sich um so tiefer auf, je heller ein Bereich ist und sind z.B. nach dem Beschnitt von Pflanzen eher am Boden zu finden, während sie normaler Weise im mittleren bis unteren Bereich herum schwimmen.
Die Glühlichtsalmler streiten untereinander schon einmal, besonders die Männchen, wobei es sich meist um die üblichen Balz und Drohrituale handelt, bei denen sich die Tiere in der Regel nicht verletzen. Wird es ihnen aber zu eng im Aquarium, kann es unter umständen sein, dass sie sich gegenseitig die Rückenflossen abbeißen, was besonders in kleinen Verkaufsbecken im Zoogeschäft passieren kann. Werden sie dann aber zu hause angemessen untergebracht, soll die Rückenflosse meist wieder nachwachsen. Der Glühlichtsalmer sollte je nach Quelle in Gruppen von 6 bis 8 Tieren gehalten werden und die Mindestgröße für sein Aquarium sollte 54 Liter und 60 cm Kantenlänge betragen. Größer ist aber natürlich immer besser und ein 80 cm Becken mit 112 Litern Inhalt ist ja nun auch nicht wirklich viel teuerer, macht aber dem Besitzer und den Bewohnern viel mehr Freude. Das Aquarium sollte viele Versteckmöglichkeiten in Form von dichtem Pflanzenbewuchs bieten, möglichst Schwarzwasser enthalten und einen dunklen Bodengrund aufweisen. Schwimmpflanzen eignen sich hervorragend, um Bereiche des Beckens abzuschatten, denn der Glühlichtsalmler mag wie gesagt kein helles Licht, was von seiner Herkunft aus von Bäumen überwachsenen Bächen herrührt. Er kann ohne Schwierigkeiten mit anderen Arten vergesellschaftet werden.
Da es in Guayana so viel regnet, ist das Wasser dort meist sehr weich und kann auch recht sauer sein. Im Aquarium können die Glühlichtsalmler laut den meisten Quellen deshalb bei einem PH von 5,5 bis 7,8 gehalten werden und das Wasser sollte eine Gesamthärte von 5 bis 12 aufweisen. Ein PH von 5,5 soll in der Natur aber meist nur während der Regenphasen vorkommen und wenn, sagt das dem Glühlichtsalmler, dass jetzt bald der umliegende Waldboden überschwemmt wird und er und sein Nachwuchs dann mehr Platz haben werden. Deshalb soll er Paarungsverhalten zeigen, sobald das Wasser sauerer wird und man kann anscheinend die Balz auch im Aquarium provozieren, wenn man den PH senkt.
Der Glühlichtsalmler erlangt die Geschlechtsreife mit 8 bis 10 Monaten und er ist ein Freilaicher. Das heiß, er betreibt keine Brutpflege und legt die Eier in dichter bepflanzten Bereichen ab, die dort zu Boden sinken. Nach ca. 24 Stunden schlüpfen die Larven, die sich die ersten 4 bis 5 Tage vom Dottersack ernähren. Danach brauchen sie sehr kleine Nahrung, die sie eventuell an Moos und anderen feingliedrigen Pflanzen selber finden. Möchte man aber, das möglichst viele Jungtiere durchkommen, sollte man ihnen andere Futterquellen, wie z.B. Staubfutter und Rädertierchen bieten.
Die erwachsenen Tiere ernähren sich in der Natur von kleinen Wirblellosen und auch im Aquarium bevorzugen sie Lebenfutter, das auch in Form von Tiefkühlfutter gereicht werden kann. Hier bekommen die Salmler gerade tiefgefrorene schwarze Mückenlarven, die sie, wie man sieht, sehr gerne annehmen.
Lebende rote Mückenlarven sind ihnen eigentlich etwas zu groß, dennoch versuchen sie es sie zu fressen. Auf lebende Artemia sind sich auch sehr scharf und es ist erstaunlich, wieviel sie davon herunter bekommen. Lebende Daphnien sind super schnell weg und auch tiefgefrorene Cyclops werden angenommen. Anfangs haben die hier gezeigten Glühlichtsalmler kein Flockenfutter gefressen. Inzwischen tun sie es aber sehr gerne, nachdem sie sich das von den Schrägstehern, die später ins Aquarium gekommen sind und die ich hier auch noch vorstellen werde, abgeschaut habe. Sie holen sich das Flockenfutter jetzt sogar von der Oberfläche, schnappen aber auch nach im mittleren Bereich schwebenden Teilchen, nehmen es aber nur ganz selten vom Boden auf.
Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag bei Euch das Interesse an dem Glühlichtsalmler wecken. Im nächsten Beitrag → stelle ich Euch die Yellow Fire Zwerggarnele vor.