Hallo und herzlich willkommen. In Beitrag beschreibe ich, wie ich mir ein 50 cm hohes Aquariumregal für ein 54 Liter Aquarium in der Größe 60x30x30 cm gebastelt habe.
Werbung: Es ist für mein neues Garnelenaquarium gedacht, das ich mir habe zuschicken lassen. Den Beitrag wo ich beschreibe wie ich es auspacke verlinke ich hier →
Für den Bau des Regals habe ich 5 Dachlatten genommen und dann noch 2 Regalbretter aus Fichtenleimholz, die so groß sind wie die Grundfläche des Aquariums. Wieviel Holz man braucht hängt davon ab wie hoch und wie breit das Regal werden soll und wieviel Gewicht es tragen muss. Davon hängt dann die Stärke der Latten ab und die der verwendeten Schrauben. Ich mache hier keine Angaben dazu was ich verwendet habe, denn ich bin kein Statiker. Informiert Euch vor dem Bau eines solchen Regals bitte genau was Ihr für Euer Projekt benötigt. Ich zeige hier jetzt nur das Prinzip.
Um das Holz zurecht zu sägen braucht man eine Säge. Am besten man lässt es sich gleich im Baumarkt zusägen, dann sind die Kanten auf jeden Fall gerade und die Hölzer die gleich lang sein sollen sind auch wirklich gleich lang. Ich habe eine Handkreissäge benutzt, man kann aber auch eine Stichsäge oder eine Handsäge nehmen. Als Handsäge empfehle ich eine Japansäge.
Ein weiteres Werkzeug das auf jeden Fall gebraucht wird ist eine Bohrmaschine. Nützlich ist ein Akkuschrauber, man kann aber auch einen Handschraubendreher benutzen oder Bits für die Bohrmaschine nehmen. Das hin und her wechseln zwischen Bits und Bohrer ist aber sehr lästig, deshalb habe ich einen Akkuschrauber benutzt.
Weiter braucht man ein Maßband, Schrauben in der richtigen Länge und Stärke, eine Wasserwage, und eventuell eine Feile, um die Schnittkanten glatt zu feilen. Wenn man möchte, kann man das Holz zusätzlich zum Verschrauben noch verleimen. Ich würde dann aber wasserfesten Leim nehmen, falls mal Wasser aus dem Aquarium ausläuft. Die zusätzliche Verleimung vermindert dann die Scherkräfte. Nützliche Werkzeuge sind wie gesagt der Akkuschrauber, Klemmen (Zwingen), die das jeweilige Werkstück halten können während man bohrt oder schraubt, und eine Winkelklemme, die dabei hilft die Latten im rechten Winkel zusammen zu schrauben. Und ganz toll finde ich das amerikanische Zimmermannsdreieck, das ich gleich noch genauer vorstelle. Das ist eigentlich schon alles, wie gesagt das Meiste kann man zur Not weglassen, man braucht eigentlich nur eine Säge und eine Bohrmaschine, und wenn man sich das Holz im Baumarkt zuschneiden lässt, braucht man nicht einmal eine Säge.
Wozu kann man jetzt dieses Zimmermannsdreieck benutzen? Es hat einen Anschlag und einen rechten Winkel. Man kann es dann ans Holz anlegen und kann damit einen geraden Strich genau im rechten Winkel anzeichnen, an dem man später entlang sägen kann. Man misst sich also aus wie lang das Stück werden soll, dass man abschneiden will, markiert sich das am Holz, legt das Dreieck an und zieht den Strich. Das Gute ist, dass man die Säge am Dreieck anlegen kann, was auch dabei hilft, gerade zu sägen. Bei der Handsäge lässt man gerade so viel Platz, dass man den Strich noch sieht, bei der Stichsäge hält man etwas Abstand, so dass das Sägeblatt an der Markierung liegt und bei der Kreissäge geht man mit dem Dreieck noch etwas weiter weg. Man kann dann die Säge beim Sägen am Dreieck entlang ziehen und macht so einen geraden Schnitt, weil man nicht mehr verrutschen kann. Außerdem kann man mit dem Dreieck auch horizontal eine gerade Linie ziehen. Im Abstand von einem halben Zentimeter sind Kerben an der Seite, in die man den Bleistift drücken kann. Verschiebt man dann das Dreieck nach links oder rechts erhält man eine gerade Linie im gewünschten Abstand. Da es sich wie gesagt um ein amerikanisches Werkzeug handelt muss man beim Kauf darauf achten, dass man ein metrisches Dreieck auswählt, also mit Zentimeter und nicht mit Inch. Das Zimmermannsdreieck und alle anderen Werkzeuge die ich benutzt habe verlinke ich am Ende dieses Artikels.
An Holz brauche ich für dieses Regal zwei Bretter die so groß sind wie die Grundfläche des Aquariums. Also in meinem Fall 60×30 cm. Dann brauche ich vier Latten die so lang sind, wie das Regal nachher hoch werden soll. In meinem Fall also 50 cm. Für die Rahmen auf denen nachher die Regalbretter aufliegen brauche ich vier Latten die so lang sind, wie das Aquarium breit ist. In meinem Fall also 60 cm. Dann brauche ich noch acht kürzere Latten, die so lang sind, dass sich mit den vorher erwähnten Latten die Breite des Aquariums ergibt. Im meinem Fall muss mal so auf 30 cm kommen. So entstehen später zwei Rahmen, auf denen die Regalböden liegen und die die ganze Konstruktion zusammen halten. Zum Schluss brauche ich noch 8 Latten, die als Abstandshalter zwischen den Rahmen dienen und auf denen nachher das ganze Gewicht des Aquariums liegt.
Wenn wir uns die linke und die rechte Latte auf dem Bild oben als Rahmen vorstellen, dann müssen die Abstandshalter so lang sein, dass sie mit dem Rahmen zusammen die Höhe des gesamten Regals ergeben. Ich zeige das später noch einmal im fertigen Zustand, und dann kann man es sich besser vorstellen.
Als erstes baue ich die Rahmen, wofür ich die Verbindungen zwischen den Latten verschraube. Damit der Rahmen nicht in sich wackeln kann nehme ich dafür 2 Schrauben, und die Verbindungen werden noch mit wasserfestem Holzleim verklebt.
Die Innenhölzer schraube ich dann mit vier Schrauben vorne und 2 an der Seite an den Rahmen und klebe die Verbindungen auch mit Holzleim, damit die Stützen nachher nicht hin und her wackeln können. Wichtig ist, dass alle Latten wirklich im rechten Winkel zusammen geschraubt werden, und hier bewährt sich zur Überprüfung wieder das Zimmermannsdreieck.
Beim Verschrauben nutze ich die Winkelklemme, in die die beiden zu verschraubenden Latten eingeklemmt werden. Der Winkel ist hier 90 Grad, aber bevor ich die Schrauben eindrehe, trage ich noch Leim auf die Verbindung auf. Ich bohre dann mit der Bohrmaschine vor, damit das Holz nicht splittert und drehe die Schrauben dann mit dem Akkuschrauber ein. So ist dann die erste Verbindung im rechten Winkel verleimt und verschraubt, und das mache ich jetzt mit alles vier Ecken des Rahmens.
Der erste Rahmen ist jetzt zusammen geschraubt. Nun überprüfe ich, ob er plan auf dem Tisch aufliegt und schaue nach, ob die Hölzer eventuell verzogen sind. Das ist sehr wichtig, damit das Regal nachher nicht wackelt und das Aquarium gerade darauf steht. Dann überprüfe ich noch einmal, ob alles im rechten Winkel ist. Diesen Rahmen lege ich jetzt zur Seite, lasse den Leim trockenen, schraube den nächsten Ramen zusammen und zum Schluss kommen noch Querstreben hinein, die den Rahmen besser zusammen halten und verhindern, dass sich das Regalbrett nach unten verbiegen kann. Das meiste Gewicht wird nachher aber auf den vier Eckpfleilern liegen.
Die beiden Rahmen sind fertig und jetzt müssen die vier Stützen am unteren Rahmen angebracht werden. Dafür trage ich erst den Leim auf und befestige die Stütze mit einer Klemme am Rahmen, damit ich später in Ruhe bohren kann, ohne das die Stütze verrutscht. Vor dem Bohren überprüfe ich noch einmal mit der Wasserwage, ob die Stütze auch gerade steht. Dafür muss natürlich die Werkbank, auf der gebaut wird, auch im Wasser sein. Dann kann gebohrt und geschraubt werden.
Die Stützen sind jetzt mit vier Schrauben vorne und zwei an der Seite an den Rahmen angebracht. Das sieht jetzt im Weitwinkel etwas verzerrt aus, aber ich habe alles mit der Wasserwage überprüft und alle Stützen sind gerade.
Jetzt kann schon mal das untere Regalbrett locker eingelegt werden, um zu sehen ob es passt. Wie man sieht habe ich die Aussparungen leider nicht sehr genau gesägt. Das ist aber nicht weiter schlimm. Die Lücken werde ich später mit Sägespänen und Leim wieder ausfüllen und so wird man das nachher, wenn das Regal angestrichen ist, nicht mehr sehen.
Als nächstes müssen jetzt die Abstandhalter an die Stützen geschraubt werden auf denen später der zweite Rahmen liegt. Darauf wird dann das zweite Regalbrett gelegt und auch noch einmal verschraubt. So wie hier werden jeweils an alle vier Stützen 2 Abstandshalter geschraubt, und dann liegt der Rahmen an allen vier Ecken auf den zwei Abstandshaltern auf, die das ganze Gewicht auf den unteren Rahmen leiten.
So sieht das verschraubte Regal dann aus. Die überstehende Stütze vorne links im Bild habe ich später noch abgefeilt, damit sie auf der gleichen Höhe wie der Rahmen liegt. Was man jetzt hier sehr schön sieht ist, dass die Stützen jeweils mit vier Schrauben oben am Rahmen verbunden sind und genau so noch einmal unten. Die Abstandshalter könnte man auch mit 4 Schrauben an den Stützen verbinden, aber das habe ich mir gespart, weil ich ja auch alles verklebt habe. Die zwei Schrauben habe ich etwas versetzt und so ist die ganze Konstruktion in sich sehr stabil und die Scherkräfte werden aufgefangen. Das ist sehr wichtig, weil das Schlimmste was passieren kann ist, dass das Regal unter dem Gewicht zur Seite weg kippt.
So sieht das Regal fertig zusammen geschraubt und angestrichen aus. So kann ein 54 Liter Aquarium oben darauf stehen und unten ein 25 Liter Aquarium. Ich habe das Regal so niedrig gebaut, damit ich von meinem Esstisch aus noch über das neue Becken in mein Naturaquarium hineinschauen kann. Aber das seht Ihr alles in einem meiner folgenden Beitrage. Beim nächsten Mal stelle ich dann mein neues Aquarium vor, das ich im letzten Beitrag ausgepackt habe und vergleiche die Verarbeitung mit meinen anderen Becken.
Anzeige | Im Beitrag verwendete Werkzeuge:
Bohrmaschine *
Akku-Schrauber *
Stichsäge *
Japansäge *
Zimmermannsdreieck *
Winkelklemme *
Klemmen/Zwingen *
Maßband *
Wasserwage *
Schleifblock *
Schleifpapier *