Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag möchte ich Euch einmal zeigen, wie sich mein Naturaquarium in den letzten Monaten entwickelt hat.
Werbung: Ich hatte das Aquarium Anfang März 2019 eingerichtet und da sah es so aus. Den Beitrag darüber, wie ich es bepflanzt habe findet ihr hier →. Ich wollte einen Bachlauf darstellen, und im Strömungsschatten der Wurzel sollten Pflanzen wachsen. Um die Strömung sichtbar zu machen, hatte ich Valisnerien hinter die Wurzel gepflanzt.
Sechs Wochen später sah es dann so aus. Alles war etwas grüner geworden. Besonders das Moos war schön gewachsen und das Lilaeopsis Brasiliensis war zurück geschnitten, weil die emers gewachsenen Blätter anfingen zu welken und ich hatte gehofft, so das Nachwachsen neuer Triebe zu fördern.
Die Valisneria spiralis „Tiger“ hatte ich auch sehr zurück geschnitten, weil sie über und über mit haarartigen Algen überzogen waren, die sie schon aus dem Geschäft mitgebracht hatten. Den Rückschnitt hätte ich mir aber sparen können, weil die Algen trotzdem sofort auf die stehen gebliebenen Stängel über gegangen sind und inzwischen auch andere Pflanzen im ganzen Aquarium befallen hatten.
Die Valisnerien liefen aber unten wieder schön aus und ich hoffte, dass sie in ein paar Wochen wieder schön in der Strömung stehen würden.
Die Cryptocorynen wendtii „Green“ haben auch sehr lange gebraucht sich umzustellen. Sie fingen erst jetzt an sich ein wenig aufzurichten und ganz zaghaft neue Blätter zu bilden. Der Algenwuchs hatte sich in der Einlaufphase eigentlich in Grenzen gehalten. Die obligatorischen Kieselalgen wurden von den Blasenschnecken in Schach gehalten und dann kamen Grünalgen, die anfingen die Steine zu überziehen. Aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht so, dass sie stören würden, sondern sie ließen das Aquarium natürlicher aussehen.
Dann kamen Fadenalgen, die sich von rechts nach links durchs Becken gearbeitet haben. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ganz früh morgens die Sonne durchs Aquarium wandert und es rechts länger beschienen wird.
Die Fadenalgen konnte ich aber mit Absaugen, häufigen Wasserwechseln und mit Amano Garnelen → einigermaßen in Schach halten. Sie traten aber trotzdem immer mal wieder auf.
Insgesamt konnte ich also mit der Entwicklung nach 6 Wochen recht zufrieden sein, aber z.B. das Monte Carlo, das Lilaeopsis Brasiliensis und der Javafarn waren mir zu blass. Deshalb habe ich überlegt, ob ich vielleicht mit der Düngung des Aquarium beginnen soll, um die Pflanzen nach der Umstellung von emers auf submers im Wachstum zu unterstützen.
Für meine Nano-Becken hatte ich mir den Specialised Nutrition Dünger von Tropica gekauft. Der enthält neben allen wichtigen Mikronährstoffen auch noch Nitrat und Phosphat. Idee dahinter war, dass ich in den Nano-Aquarien keine Tiere halten wollte, die diese Makronährstoffe durch ihre Ausscheidungen bereit stellen. Was ich aber nicht bedacht hatte war, dass in meinem Leitungswasser schon recht viel Nitrat enthalten ist, und so kam es mit diesem Dünger immer zu massivem Algenwachstum.
Das wollte ich mir in meinem Naturaquarium ersparen, und deshalb habe ich mir den Eisen Power Dünger von Greenscaping bestellt. Einen Link zum Shop findet Ihr weiter unten. Dieser Beitrag ist aber nicht gesponsert und ich habe den vollen Preis für Dünger und Dosierer bezahlt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um einen hochdosierten Eisendünger, der aber auch alle anderen wichtigen Mikronährstoffe enthält. Für die Makronährstoffe gibt es extra Dünger, die man dazu geben kann, wenn man sie denn braucht. Das sollte man dann durch regelmäßiges Nachmessen der Wasserwerte überprüfen.
Alles war gut verpackt und der Dünger, sowie der mitbestellte Dosierer und eine Spritze waren enthalten. Neben den gesamten Inhaltsstoffen befindet sich auf der Flasche noch eine Dosieranleitung. So kann man sich selber ausrechnen wieviel Dünger man pro Tag ins Aquarium geben sollte. Dafür muss man erst die Bedingungen überprüfen. Hat man viel Licht, mittleres Licht, oder wenig Licht. Dann noch, ob man CO2 dazu gibt oder nicht, denn ohne CO2 wachsen die Pflanzen ja langsamer und brauchen somit auch weniger Nährstoffe. Düngt man dann zu viel, wachsen auch die Algen.
Ich habe in meinem Aquarium mit 27 Lumen pro Liter wahrscheinlich eher mittleres Licht, und ich gebe kein CO2 zu, da meine Pflanzen eher langsam wachsen und da ist das meiner Meinung nach nicht nötig. Laut der Tabelle müsste ich dann also pro Tag 0,6 Milliliter Dünger auf 100 Liter Wasser geben. Da mein Becken aber netto nur 50 Liter Wasser enthält, brauche ich nur 0,3 Milliliter Dünger pro Tag hinzugeben.
Um mir die Dosierung zu erleichtern hatte ich mir einen Dosierer mitbestellt, der 1,2 Milliliter pro Hub abgeben sollte. Bei der Montage musste ich feststellen, dass der daran angebrachte Schlauch zu lang war. Es gibt von Greenscaping auch noch Flaschen mit mehr Inhalt und deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Schlauch für die kleineren Flaschen gekürzt werden muss. Ob das stimmt, oder ob man ihn unten verbiegen muss weiß ich aber nicht.
Ich habe mir dann ausgerechnet, dass wenn pro Tag 0,3 Milliliter gedüngt werden müssen ein Hub von 1,2 Milliliter für 4 Tage reichen müsste. Der Hub den ich dann ins Aquarium gegeben habe kam mir aber doch etwas viel vor, weswegen ich noch einmal nachgemessen habe.
Dabei kam heraus, dass bei einem Hub ungefähr 1,6 Milliliter heraus kamen, was 0,4 Milliliter, also über eine Tagesration mehr bedeuten als angegeben. Ich habe dann bei Greenscaping angefragt wie das käme und erhielt die Antwort, die 1,2 Milliliter wären nur Richtwerte, die sich durch die Haltung der Flasche und durch unterschiedlichen Druck auf den Dosierer verändern könnten. Also habe ich mich dazu entschieden anstatt dem Dosierer die Spritze zu nutzen, mit der ich dann täglich düngen wollte, was laut einigen bekannten Aquascapern ja auch besser sein soll.
Um jetzt die weitere Entwicklung zu überprüfen habe ich einen Wasserwechsel vorgenommen und die vorhandenen Fadenalgen wurden abgesaugt. Ich nutze dazu meinen Dennerle® Mulmsauger, mit dem das recht gut geht und über den ich auch schon mal einen Beitrag → geschrieben habe. Lassen sich die Algen nicht gleich lösen, schüttele ich das Ansaugrohr ein paar hin und her. Klappt das auch nicht, streife ich die Algen einmal über einen Stein, und dann reißen sie meist ab. Man kann aber auch z.B. eine alte Zahnbürste nehmen und sie damit aufwickeln.
Die Scheiben habe ich auch gründlich gereinigt um zu sehen, ob dort nach der Düngung eventuell vermehrt Algen auftreten. Ich schneide mir dafür ein kleines Stück aus einem Spülschwamm, mit dem ich mit einer Pinzette am Glas entlang schrubbe. Das finden die Amano Garnelen → immer ganz besonders interessant.
Eine Woche nach Beginn der Düngung waren die Valisnerien etwas gewachsen und schauten wieder ein kleines Stück über die Wurzel hinaus. Außerdem waren diese Triebe auch dicker geworden. An sich sah aber alles ganz ähnlich aus wie in der Woche davor, nur dass die Fadenalgen verstärkt zurück gekommen waren, was ich erst einmal auf die Überdüngung am Anfang mit dem ungenauen Dosierer zurück geführt habe.
Allerdings hatten sich auch diese seltsamen Algen, die anfangs nur auf den Valisnerien waren, im ganzen Aquarium verteilt. An dieser Wurzel der Anubias sieht man sie jetzt einmal ganz genau.
Man kann sie nicht absaugen und auch nicht abreiben. Sie waren jetzt einfach da und ich hoffte, dass sie irgendwann mit der Zeit weg gehen würden, wenn sich hoffentlich einmal ein Gleichgewicht eingestellt hat.
Gefreut habe ich mich über die kleinen Blätter, die die Bucephalandras an verschiedenen Stellen neu gebildet hatten. Anscheinen hatten sie sich jetzt auch endlich von emers auf submers umgestellt und hatten beschlossen, dass es jetzt Zeit war auch einmal zu wachsen.
Hinter der Wurzel entstand nun langsam der angestrebte kleine Dschungel und es sah alles ziemlich gut aus. Auch die Cryptocorynen fingen langsam an zu wachsen. Und auch das Monte Carlo auf der Wurzel hatte ein paar neue Blätter bekommen, aber es sah insgesamt noch blass aus.
Unzufrieden war ich noch mit der Entwicklung des Lilaeopsis Brasiliensis. Das tat irgendwie nicht was es sollte und bildete auch keine neuen Triebe. Außerdem wurde es jetzt auch schon teilweise von der seltsamen Alge befallen. Dafür machte sich das Monte Carlo gut, fing an sich auszubreiten und bildete so langsam einen Teppich. Auch hatten sich dort zu diesem Zeitpunkt keine neuen Algen gebildet.
Dort wo ich in der Woche zuvor die Fadenalgen abgesaugt hatte, hatten sich aber richtig viele neue gebildet, die auch viel länger waren. Aber wie gesagt, das hatte ich an anderen Stellen vorher auch schon, und hatte sie dort aber durch Absaugen und Wasserwechsel in den Griff bekommen.
Da das Moos sowieso inzwischen einen Rückschnitt brauchte, habe ich beim nächsten Wasserwechsel die betroffenen Stellen einfach abgeschnitten. Damit die Moosteile und die Algen sich dann nicht im ganzen Aquarium verteilen habe ich sie gleich mit meinem Dennerle® Mulmsauger eingesaugt. Ich habe auch schon mal einen Beitrag → darüber schrieben, wie ich Moos auf diese Weise beschneide.
So sah das Aquarium nach dem Wasserwechsel schon wieder viel besser aus. Inzwischen waren ja 7 Wochen nach dem Einsetzen der Pflanzen vergangen und ich habe beschlossen erst einmal mit der Düngung mit 0,3 Milliteren pro Tag fortzufahren und sie zu unterbrechen oder mehr Wasserwechsel zu machen, falls die Algen überhand nehmen sollten.
Einen Monat später sah das Aquarium von Weitem eigentlich ganz gut aus. Die Valisnerien waren gut nachgewachsen und alles sah grün und frisch aus. Die Fadenalgen waren inzwischen zurück gegangen. Allerdings habe ich auch nicht mehr täglich gedüngt. Leider ist der Javafarn bis zu diesem Zeitpunkt kaum gewachsen. Wenn man genauer hinsieht stellt man fest, dass alles noch ziemlich veralgt ist.
Im Moos hat sich eine Art Pinselalge festgesetzt und so musste es immer wieder nachgeschnitten werden. Die Cryptocorynen kamen langsam, auch wenn sie an manchen Stellen auch von Algen befallen waren. Die Bucephalandra wavy green ist unter den Algen kaum zu entdecken, hat aber auch neue Blätter gebildet. Der Javafarn auf der Wurzelspitze ist stark veralgt. Das Monte Carlo ist auch von Algen überzogen, aber die konnten mit dem ersten Rückschnitt weg geschnitten werden. Das Monte Carlo war auf jeden Fall satt grün, und das ist ja schon mal was.
Das Lilaeopsis brasiliensis war so stark von Algen befallen, dass ich es fast ganz zurück schneiden musste. Danach wollte es jetzt absolut nicht wiederkommen und scheint einzugehen. Wahrscheinlich reicht das Licht nicht aus. Hinter der Wurzel, da wo kein Tageslicht hinkommt, wachsen die Cryptorynen wirklich schön. Dort soll sich ja eine Art Urwald bilden, in dem sich die Fische verstecken können und das tun sie auch und fühlen sich auch sichtlich wohl.
Die Anubias oben auf der Wurzel bildet zwar vereinzelt kleine neue Blätter, muss aber auch stark unter den Algen leiden. Das benachbarte Monte Carlo macht sich eigentlich gut, dafür, dass an diesem Standort so wenig Bodengrund ist, ist aber leider auch veralgt. Wie gesagt wachsen hinter der Wurzel kaum Algen, wahrscheinlich weil dort kein Sonnenlicht hinkommt und deshalb stelle ich jetzt morgens eine Pappe vor das Aquarium, und seit dem ist es mit dem Algenbefall auch besser geworden.
Hier kann man jetzt einmal sehen, wie schön die Geweihschnecken → die Steine abgrasen. Leider lassen sie dabei diesen hellgrünen Algenteppich links oben stehen, und der macht mir die meisten Probleme.
Ja und so sieht das Aquarium aktuell aus. Seit ich die Pappe morgens vor das Aquarium stelle und kein direktes Sonnenlicht mehr herein kommt, sind die Algen sehr zurück gegangen. Die Valisnerien sind noch größer geworden und ich musste auch schon ein paar davon heraus schneiden, die zu lang geworden waren. Das Moos hat sich nach mehreren Rückschnitten prächtig entwickelt und auch das Monte Carlo ist zurück gekommen. Würde jetzt auch das Lilaeopsis basiliensis wachsen, wäre es eigentlich so, wie ich es mir bei der Einrichtung vorgestellt habe. Aber das wird wohl bald zusammen mit dem Javafarn, der gerade braun wird, ganz eingehen. Ich finde das Aquarium sieht jetzt trotz oder gerade wegen der noch verbliebenen Algen, recht naturnah aus und ich schaue immer gerne hinein. Im nächsten Beiträg → zeige ich, wie ich Brennnesseln an meine Garnelen verfüttere.
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Weitere Produkte fürs Aquarium →
Pflanzenliste | Plants
Anubias var. nana
Bucephalandra sp. „Wavy Green“
Creeping Moss
Cryptocoryne wendtii „Green“
Helanthium quadricostatus
Hydrocotyle tripartita
Lilaeopsis Brasiliensis
Micranthemum „Monte Carlo“
Microsorum pteropus ‚Narrow‘
Taxiphyllum barberi
Valisneria spiralis „Tiger“