Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag stelle ich den Spiegelkärpfling vor, der auch Platy genannt wird.
WERBUNG: Er ist einer der beliebtesten Aquariumfische und soll in Deutschland schon 1907 eingeführt worden sein. Er gilt als ein besonders für Anfänger geeigneter Fisch.
Der wissenschaftliche Name für den Spiegelkärpfling ist Xiphophorus maculatus, also der gefleckte Xiphophorus. Der in Deutschland übliche Name „Platy“ kommt von seinem alten Gattungsnamen „Platypoecilius“, also der Breitkärpfling. Er stammt aus der Familie der lebendgebährenden Zahnkarpfen und die Urform stammt aus Mittelamerika, genauer gesagt aus Mexiko und Honduras, aber er soll auch in Belizes und Guatemala vorkommen. Inzwischen hat er sich aber als invasive Spezies über mehrere Länder der Welt verteilt.
Der Spiegelkärpfling kommt in langsam fließenden Flüssen des mittelamerikanischen Hochlands vor und er zieht dort Bereiche mit natürlicher Struktur vor, also mit Wasserpflanzen und Überwasserpflanzen, die ins Wasser ragen. Er soll aber auch in großen Fließgewässern nahe der Küsten leben, und dort bevorzugt in flachen Teichen und Tümpeln, die mit diesen verbunden sind. In der Natur soll das Wasser in seinem Lebensraum ca. 18 bis 25 Grad und einen pH-Wert von sieben bis acht aufweisen.
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Der Platy wird in vielen verschiedenen Zuchtformen angeboten. Da er relativ leicht nachzuzüchten ist und dies in großem Stil z.B. in Thailand und Sri Lanka betrieben wird, sind kaum noch Wildfänge erhältlich. In der Natur soll er meist in gelblich-grauer Farbgebung zu finden sein , aber auch rote oder orange Exemplare sollen vorkommen. Der Körper des Platy wirkt gedrungen und er hat einen hohen Rücken. Die Weibchen sollen eine Länge von drei bis fünf Zentimetern erreichen und sind insgesamt etwas fülliger als die zwei bis vier Zentimeter langen Männchen. Diese sind meist intensiver gefärbt und sind vom Weibchen auch noch durch das Gonopodium, welches zur Befruchtung dient, zu unterscheiden. Das maximale Lebensalter wird bei guter Haltung in verschiedenen Quellen mit drei bis fünf Jahren angegeben.
Die Haltung im Aquarium ist relativ einfach, denn der Platy soll Wasserwerte vertragen, wie sie in Deutschland meist schon aus der Leitung kommen. Die meisten Quellen sprechen von einem pH zwischen sieben und acht und einem GH von zwölf bis achtzehn. Der Platy sollte nicht zu warm gehalten werden, was man bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen beachten muss. Er soll sich bei Wassertemperaturen zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Grad am wohlsten fühlen, braucht also, wenn die Zimmertemperatur in diesem Bereich liegt, nicht zwingend einen Heizer.
Der Spiegelkärpfling ist ein Allesfresser. In der Natur soll er sich von Kleinstlebewesen und von Insekten ernähren, die ins Wasser fallen. Aber auch Algen stehen auf seinem Speiseplan, worauf man sich im Aquarium aber nicht verlassen kann, da er nicht alle Arten frisst. Dort nimmt er gerne Cyclops, Wasserflöhe und Artemia an, aber auch Trockenfutter wird gefressen.
Der Platy soll ein recht sozialer Gruppenfisch sein, sollte also nicht allein gehalten werden. Er zeigt allerdings auch Revierverhalten und man sollte auf das richtige Verhältnis von Männchen und Weibchen achten, da es bei zu vielen Männchen zu sehr starkem Balzverhalten kommen kann, was die Weibchen stark unter Druck setzen kann. Auch nur zwei Männchen zu halten gilt als ungünstig, da das Schwächere vom stärkeren Männchen oft so massiv bedrängt wird, dass es sich nicht mehr frei bewegen kann. Optimal gilt daher ein Weibchenüberschuss, d. h. ein Männchen und mindestens drei Weibchen, besser aber eine Gruppe von zwei bis drei Männchen und mindestens fünf Weibchen.
Bei dieser Zusammensetzung stellt sich dann auch schon meist bald Nachwuchs ein. Platies sind sehr fruchtbar und dazu noch lebendgebärend. Die Fische sollen schon nach ca. vier Monaten geschlechtsreif sein. Das Männchen treibt das Weibchen durchs Aquarium und dieses lässt sich dann nach einiger Zeit begatten. Dazu nutz das Männchen das Gonopodium. Die Spermien sind noch einige Zeit im Weibchen fruchtbar und so können auch später noch Eier befruchtet werden, selbst wenn man Männchen und Weibchen getrennt hat. Nach ca. 24 Tagen werden dann die Jungfische scheinbar lebend geboren. In Wirklichkeit platzen aber die Eier im Moment der Geburt. Die bis zu achtzig Jungen können kurz darauf schon fressen und frei schwimmen, haben also keinen Dottersack.
Das Aquarium sollte für diesen schwimmfreudigen Gruppenfisch nicht zu klein gewählt werden, besonders wenn man noch andere Arten darin halten will. Becken ab 80 cm Kantenlänge gelten als optimal, größer ist wie immer besser. Um Weibchen und schwächeren Männchen Rückzugsorte zu bieten, sollte es im Aquarium dicht bepflanzte Bereiche geben, aber auch an genügend Schwimmraum ist zu denken. Der Platy mag starke Strömung nicht so gern. Er soll mit vielen anderen Aquarienfischen vergesellschaftet werden können, wenn diese es auch nicht ganz so warm mögen und nicht zu dominant sind, bzw. kein starkes Revierverhalten zeigen.
Ich hoffe ich konnte Dir diese wunderschönen Tiere ein bisschen näher bringen. Falls Du Dir eine Gruppe Platies für Dein Aquarium anschaffen möchtest informiere Dich aber bitte vorher noch einmal genau über die Haltungsbedingungen, denn dieser Beitrag dient ausschließlich der allgemeinen Information und ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
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Webseite und Onlineshop Kölle Zoo →
Vielen Dank, dass ich in der Filiale Münster filmen und fotografieren durfte!!!