Der Otocinclus

Hallo und herzlich willkommen. In diesem Beitrag stelle ich den Otocinclus vor, den Ohrgitterwels, der zur Gattung der Harnischwelse gehört.

Werbung: Er stammt aus Südamerika, wo er weit verbreitet ist und es gibt von ihm viele verschiedene Arten. Diese lassen sich durch einige Merkmale unterscheiden, aber dem Laien ist dies meist nicht ohne weiteres möglich und selbst Händlern fällt die Bestimmung oft schwer. Das liegt auch daran, dass man wohl davon ausgehen kann, dass viele der im Handel angebotenen Otocinclus Wildfänge sind, und deshalb nicht gleich auf Anhieb ganz klar ist, was für einen Fisch man da vor sich hat. Die Nachzucht soll relativ schwierig sein, da der Otocinclus wahrscheinlich bestimmte Wasserwerte braucht, die ihn in Laichstimmung bringen und die in der Natur z.B. durch die Regenzeit hervorgerufen werden. Außerdem ist der Fang der Fische wohl recht einfach, wodurch so viele Tiere auf den Markt kommen, dass sich eine Nachzucht nicht wirklich lohnt.

Der Otocinclus

Da wie gesagt viele der im Handel angebotenen Otocinclus vermutlich Wildfänge sind und sie somit nicht an z.B. industriell hergestelltes Zierfischfutter gewöhnt sind, ist dieser Fisch auf keinen Fall ein Anfängerfisch. So ist z.B. eine kenntnisreiche Vorbereitung des Aquariums nötig, um den Tieren ein gutes und artgerechtes Leben bieten zu können. Die Empfehlung mancher Händler, dass sie in der Einfahrphase eines Aqauriums als Algenfresser dienen können, ist meiner Meinung nach mehr als bedenklich.

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Der Otocinclus ist ein Aufwuchsfresser und deshalb braucht man zu seiner Haltung ein schon sehr gut eingefahrenes Aquarium, wo sich ein solcher Aufwuchs in ausreichendem Maße auf den Steinen, auf dem Boden und auf den Blättern gebildet hat, so dass die Fische nach dem Einsetzen gleich und auch für längere Zeit etwas zu fressen finden und man sie dann nach und nach an anderes Futter gewöhnen kann. Der Otocinclus muss also erst lernen was für ihn im Aquarium essbar ist und dazu braucht er etwas Zeit, die wie gesagt mit ausreichend Aufwuchs, der vor dem Einsetzen im Aquarium vorhanden sein muss, überbrückt werden kann.

Auch sollten die Pflanzen im Becken schon gut gewachsen sein, damit sie dem Otocinlus Deckung bieten können und er sich sicher fühlt. Das kann den Stress für die Tiere in der Eingewöhnungsphase vermindern, in der es zu den meisten Ausfällen kommt. Der Otocinlus gilt als recht empfindlicher Fisch, was eben auch daran liegt, dass er einen langen Transportweg mit vielen Wasserwechseln hinter sich hat, auf dem er höchstwahrscheinlich zu wenig zu fressen bekommen hat. Oder er kann gar nicht mehr fressen, weil beim Fang oder beim mehrmaligen Umsetzen mit dem Kescher die Odontoden im Maulbereich verletzt wurden. Auch soll der Otocinclus stark auf einen Wechsel der Wasserwerte reagieren. Und davon gibt es auf der Reise nach Europa viele. Dazu kommt der allgemeine Stress der Reise und der schlechte Ernährungszustand, der eventuell in den ersten zwei Wochen im heimischen Aquarium nicht wieder aufgeholt werden kann.

Im Geschäft sollte man sich also den Zustand der Fische vor dem Kauf genau ansehen und nur lebhafte, kräftig gefärbte und gut genährte Tiere auswählen. Auch kann es besser sein den Verkäufer zu bitten ein möglichst engmaschiges Netz für den den Fang zu verwenden, damit die empfindlichen Odontoden im Mundbereich nicht verletzt werden, die zum Abraspeln des Aufwuchses vom Untergrund gebraucht werden. Auch zu hause sollte beim Einsetzen ins Aquarium auf einen Kescher möglichst verzichtet werden.

Neben ausreichend Aufwuchs und Deckung durch Pflanzen braucht der Otocinclus aber auch noch die Gesellschaft von Artgenossen, um sich sicher und wohl zu fühlen. Es sollten mindestens 6 Tiere, besser aber 10 bis 12 zusammen gehalten werden. Und deshalb ist auch ein Aquarium mit 54 Litern viel zu klein für sie. Becken mit 80 cm Kantenlänge und 112 Litern Inhalt gelten als Minimumm, aber größer ist natürlich immer besser. Es wird empfohlen mit 6 Tieren anzufangen und später aufzustocken, damit eine zu große Gruppe nicht gleich am ersten Tag den ganzen Aufwuchs im Aquarium weggefressen hat.

Da der Otocinlcus aus eher weichem und warmem Wasser stammt, findet man in vielen Quellen die Empfehlung, ihn bei einem PH zwischen 5,5 bis 7, bei einem GH zwischen 4 und 12, bei einem KH zwischen 3 und 10 und bei einer Temperatur von 24 bis 28 Grad zu halten. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein. Als Aufwuchsfresser frisst der Otocinclus eben nicht nur Algen, sondern auch die proteinhaltigen Microorganismen des Biofilms, den er von den Oberflächen zu sich nimmt. Neben Laub braucht der Otocinclus auch Holz im Aquarium, das er abraspelt, aber auch Gemüse wird meist gerne genommen. Allerdings sollte man ihm Zeit geben zu lernen, dass dieses eine Nahrungsquelle für ihn sein kann. Auch Frostfutter und Lebenfutter, z.B. in Form von Atemia, werden mit der Zeit wahrscheinlich angenommen. Auf Steinen und Pflanzen liegen gebliebenes industriell hergestelltes Futter wird höchst wahrscheinlich mitgefressen.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag bei Euch das Interesse an diesen wunderschönen Tieren wecken. Bevor Ihr sie Euch aber zulegt, informiert Euch bitte noch einmal ganz genau über die Haltungsbedingungen, denn dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

Im nächsten Beitrag → stelle ich Euch meinen Blog mit all seinen Funktionen einmal genauer vor!

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